Senderstörche Jonas - Kinder 2022 - Winterquartier - 20.08.2022
XE982 fühlt sich wohl an und in den Teichen von Etang du Compte. Seit dem 10.08. hält er (sie) sich dort auf und sendet regelmäßig.
XR983 ahmt Jonas nach. Seit dem 14.08. hält er sich auf einer Mülldeponie auf und lässt es sich höchstwahrscheinlich gut gehen.
XU984 hat hoffentlich nur ein technisches Problem. Seit dem 19.08. herrscht Funkstille. Am 18.08. hat er (sie) noch gegen Mittag Istanbul überflogen und war auf dem direkten Weg durch die Türkei in Richtung Mittelmeer geflogen. Hoffen wir, dass nichts passiert ist. Ein Toter aus der Viererbande von Jonas ist mehr als genug.
Bevor es in die Großvoliere ging schauten wir zu dem Baumfalken. Er gehört übrigens nach den Turmfalken zu der häufigsten Falkenart in Deutschland.
Wir kamen gerade rechtzeitig zum "Mittagessen" in der Großvoliere an. Bei der Krähe stand Hähnchen auf dem Speiseplan:
Turmfalke
Mäusebussard
Seeadler
Zurück zu den Störchen:
Das Brutpaar (links die Dame) - stolz und in voller Schönheit auf ihrem Horst.
Dann hieß es Abschied nehmen, nicht nur von Papendorf sondern auch von den Störchen. Es werden wohl die letzten in dieser Saison gewesen sein, die wir live beobachten konnten.
Trösten wir uns also damit, vielleicht bald Kraniche beobachten zu können.
Senderstorch Jonas und seine ebenfalls besenderten Kinder - 13.08.2022
Jonas lässt es ruhig angehen. Seit dem 08.08.2022 hält er sich in einem Gebiet nordöstlich von Prag auf. Wahrscheinlich befindet sich dort eine "leckere Mülldeponie".
XU984, eines seiner Kinder, ist dagegen aktiver und bereits bis östlich von Budapest geflogen. Das wird bestimmt noch ein spannender Vergleich.
13.08.2022 - Im Routenvergleich zwischen XE982 und XR983 kann man gut erkennen, wie sich deren Flüge ähneln. XE982 hat allerdings einen Zwischenstopp eingelegt, während XR983 fast das Mittelmeer erreicht hat.
13.08.2022 - XU984, der Ostzieher auf Jonas Spuren - allerdings hat er es eiliger als sein Vater. Es wird bestimmt ein "spannendes Rennen" zwischen den Beiden.
XY985 hat es leider nicht geschafft, sein Winterquartier zu erreichen. Ihm ereilte das gleiche Schicksal wie einem Kind von Jonas im vorigen Jahr. Er wurde von einem Seeadler gerissen und tot aufgefunden.
Einen Tag nach Jonas machten sich seine vier Youngsters auch auf den Flug ins Winterquartier - einzeln und auf verschiedenen Routen in Richtung Spanien und Afrika. Da sie (noch) keinen Namen haben, können wir sie leider nur mit ihrer Ringnummer benennen.
XE982
XR983
XR983
XY985
Auch ihnen wünschen wir natürlich einen erfolgreichen "Jungfernflug". Wenn nichts Besonderes dabei passieren sollte, werden wir einmal wöchentlich von ihnen berichten. Auf ein Wiedersehen werden wir allerdings noch eine Weile (Jahre) warten müssen.
Jonas ist wieder in Richtung Winterquartier gestartet. Einen Tag früher als im Vorjahr. Bleibt uns nur, ihm einen guten Flug zu wünschen und er alle Gefahrengebiete nach Möglichkeit meidet, um auf seiner geliebten Mülldeponie den Winter zu verbringen.
Viel Glück Jonas, alle Internetfans drücken dir die Daumen.
Auch seine 4 Youngsters sind in der Zwischenzeit in Richtung Winterquartier gezogen. Davon werden wir natürlich ebenfalls berichten!
Nach der Flora die Fauna, die beide von einander abhängig sind. Keiner kann ohne den anderen überleben. Nur der Mensch denkt manchmal, es geht auch ohne sie.
Großlibelle - leider auf keinem fotogenen Landeplatz.
Kleiner Kohlweißling
Wie schon im ersten Teil erwähnt, Islandmohn ist bei Insekten sehr beliebt.
Kleiner Perlmuttfalter
Zitronenfalter
Gut gezielt und getroffen, wenn man bedenkt, dass der Blütenkelch nur ein paar Millimeter groß ist.
Zum Schluss noch ein ganz besonderer Gast aus unserem Garten:
Asiatischer Marienkäfer, auch Vielfarbiger- oder Harlekin-Marienkäfer genannt, wissenschaftlich Harmonia axyridis. 6-8 Millimeter groß und wurde Ende des 20. Jahrhunderts nach Europa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Jetzt bekämpft er bei uns die Frühstücksreste:
Sonnenblumen so weit das Auge blicken konnte. Ein schöner Start:
In Klopot angekommen, war die Enttäuschung groß. Die Horste waren fast alle nur noch mit maximal zwei lustlosen Youngsters besetzt. Von den anderen weit und breit nichts zu sehen. Darum ist die Fotoausbeute diesmal auch mehr als mager:
Wenigstens einer zeigte sich mal aktiv in voller Größe.
Der arme Kerl quälte sich minutenlang das Gewölle herauszuwürgen.
Uns zog es an die Oder - Kaffeezeit.
Heidi entdeckte sogar ein Storchenpaar!
Zurück in Klopot dann doch noch ein paar "Highlights".
Traditionell endet bei uns ein "Klopottrip" mit einem Abstecher nach Lebus zum dortigen Storchenhorst. Dort angekommen erlebten wir dann den "Höhepunkt" unseres Ausfluges:
Wir konnten vor und nach dem Abendessen im Restaurant Oderblick tatsächlich auf dem Horst einen weißen Fleck, wahrscheinlich den Kopf eines Weißstorches erahnen!!!
Hier das Beweisfoto:
Mehr oder weniger zufrieden machten wir uns auf die Heimreise und hoffen, auf der anstehenden Fahrt zu Jonas etwas mehr Glück zu haben.
Ein leerer Horst - Erinnerungen von unserem Besuch in der vorigen Woche wurden wieder wach.
Also mussten wir die 4 Youngsters wieder auf dem sehr "übersichtlichen" Maisfeld suchen.
Kein Problem - da waren sie. Viel weiter weg von uns (ca. 500m) konnten sie glücklicherweise nicht gehen - der Bäume wegen.
Die Wiesenweihe war auch sehr an sie interessiert, aber sicherlich aus anderen Gründen als wir. Während bei uns der Puls in die Höhe ging, waren die Youngsters kaum beeindruckt. Sie wussten wohl, dass sie nicht zu ihrem Beuteschema gehören.
Diese 3 Youngsters vom Horst "ein Haus weiter" demonstrierten, wie man sich einem weitangereisten Fotografen gegenüber verhält - sehr fotogen!
Wo soll man in dieser schönen Gegend einen Storch finden?
An den uns bekannten Stellen trafen wir Jonas nicht an. Warum nicht, erfuhren wir erst am nächsten Tag:
Jonas machte zum ersten Mal seit Langem einen längeren Ausflug, während wir ihn nur in dem rotumrandeten Gebiet suchten. Danke Jonas .
Wir konnten einige Anflüge zum Horst beobachten:
Manchmal waren es aber nur Vorbeiflüge - da muss wohl noch geübt werden.
Später noch einmal das gleiche Schauspiel, aber aus einer besseren Perspektive.
Das Warten auf die "Eltern" ging weiter.
Ein trauriger Anblick - 4 hungrige Youngster. Jonas und Frau taten ihnen und auch uns nicht den Gefallen, sich zu zeigen.
Und hier das Abschiedsbild, ohne Jonas .
Damit ist nun wirklich Schluss mit Jonas 2022. Aber wir sind ja nicht nachtragend, 2023 geht es hoffentlich wieder von vorne los.
Bei der Ankunft trafen wir die 4 Youngsters auf ihrem Horst an. Aber die Freude währte leider nur kurz. Aus Erfahrung machte ich erst einmal schnell ein paar Schnappschüsse von ihnen:
Dann ging alles sehr schnell. Bis auf einen flogen alle auf das gegenüberliegende Feld.
Ab da bot sich uns bis zur Abfahrt gegen 20:00 Uhr dieses Bild: ein leerer Horst. Weder Jonas, noch seine Partnerin oder einer der Youngsters ließen sich blicken.
Uns blieb nur noch aus weiter Entfernung (ca. 500m) die Youngsters auf dem Feld zu beobachten.
Mit dem 100er Tele sieht das dann so aus:
Und mit dem 800er Tele und Vergrößerung mit Photoshop dann so:
Von 14:00- 20:00 Uhr hatten wir dann genügend Zeit für Kaffee und Kuchen und ein paar "Frustbildern".
Mit dem letzten Sonnenstrahl auf dem Horst machten wir uns dann auf den Heimweg. Dass wir uns noch nicht einmal von Jonas verabschieden und ihm einen guten Flug ins Winterquartier wünschen konnten, machte uns schon traurig.
So endete also unsere 3. Pleite nach Klopot und Lebus. Ob damit für uns auch das Storchenjahr 2022 zu Ende ging?
Zum Schluss aber noch eine vielleicht freudige Nachricht: Alle 4 Youngsters sind beringt und besendert. Das heißt, wir können sie vielleicht bei ihrem "Jungfernflug" in das Winterquartier begleiten und davon berichten.
Diesen beringten Weißstorch trafen wir auf einem Parkplatz dicht an der viel befahrenen Bundesstraße an. Als er dann im Tiefflug über die Straße zum gegenüberliegenden Parkplatz flog, wurde uns doch etwas "warm ums Herz". Aber alles ging gut. Wer weiß, wie oft er das schon gemacht hat.
Ankunft am Horst von Jonas. Uns bot sich das gleiche Bild wie vor 14 Tagen. Man konnte nur erahnen, dass der Horst besetzt ist.
Einmal konnten wir auch kurz sehen, dass zumindest ein Küken Beine hat und sogar stehen kann .
Dann völlig unerwartet kam der "Herr des Hauses" - Jonas. Kurze Gelegenheit, die gesamte Familie zu fotografieren.
Die Freude bei ihr war so groß, dass sie sofort wegflog.
Zeit für die Fütterung:
Hier in einem Zeitlupenvideo - wer letztendlich die Schlange fressen durfte, wissen wir nicht. https://youtu.be/uZR37QmK0PM
Das sieht ganz nach Abflug aus.
Und da ist er auch.
Ab da gab es wieder nur 2 Köpfchen über dem Horstrand zu sehen. Wir haben ja schon viele Youngsters in dem Alter gesehen, aber so eine "faule Bande" noch nie. Wir zogen es darum vor, uns deshalb "vom Acker zu machen" und sahen auf Selbigem noch einmal Jonas. Aber da wir ja nicht nachtragend sind - wir kommen wieder!!!
Auf der Rückfahrt, nicht weit weg von Jonas, sahen wir in weiter Ferne noch eine kleine Gruppe Weißstörche, von denen sogar einer (unablesbar für uns) beringt war.
Auch ohne stehende Youngsters auf einem Horst gesehen zu haben, war es ein erfolgreicher Tag für uns.
(Fortsetzung, mit einem Foto der Viererbande und dem Rest von unserer Tour.)
Dann endlich aus einer anderen Perspektive der Beweis: Es sind 4 Küken!!!
Auf dem Horst, wo Jonas 2018 erfolgreich gebrütet hatte, konnten wir nur einen Brutstorch und ein Küken ausmachen.
Den dazugehörigen zweiten Brutstorch sahen wir auf einer nahegelegenen Wiese, ...
... in trauter Dreisamkeit mit einem Kranichpaar.
Auf der Rückfahrt dann noch ein für uns seltener Schnappschuss - ein Neuntöter.
Darüber freute er sich sogar:
In Dannefeld kamen wir rechtzeitig zur Fütterung auf dem Horst im Ortskern ...
... und dem anschließenden Abflug von einem der Altstörche an.
Zwar fast immer die gleiche Pose, aber trotzdem immer wieder schön anzusehen.
Fazit: 6 Stunden Hin- und Rückfahrt, 2 Stunden Warten auf die Altstörche und 600 Bilder. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, vor allen Dingen das abschließende Volltanken mit "verkürztem Steuersatz". Da dadurch der Diesel nicht teurer geworden ist (wer hätte das gedacht), konnten wir uns sogar noch jeder 6 Chicken-Nuggets bei ... leisten!
Sieht doch schon gut aus, freut sich Mutter stolz.
Hier kann man erahnen, dass es 4 Küken sind.
Eine Stunde später kam auch er endlich - Jonas, der Senderstorch:
Er machte auf uns den Eindruck, dass ihm die Buffets auf den Mülldeponien in seinem Winterquartier fehlen und er bei der hiesigen Hausmannskost abnimmt.
Und "ab die Post".
Hoffentlich nicht das letzte Bild in diesem Jahr von Jonas.
Fortsetzung folgt mit einem Foto der Viererbande und dem Rest von unserer Tour.