Danke lieber Rudi, nicht nur für das tolle Bild sondern auch für den Link zu Ulis Berichten. Ich hoffe sehr, dass wir die auch hier bald wieder lesen dürfen.
Guten Start in die neue Woche und weiterhin gutes Durchhaltevermögen bei der Hitze!!!
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Wenn die Freiwillige Feuerwehr mit der großen Leiter, aber ohne Blaulicht und Signalhorn zum Festplatz am Rain ausrückt, wissen Kundige, dass die Isnyer Storchenfreunde wieder mal hoch hinaus wollen – oder müssen: Zum Jahresende, wenn die Adebare in ihre Winterquartiere im Süden geflogen sind, nutzen sie die Gelegenheit, um die Nester zu reinigen.
Wie schon berichtet, waren Ulrike Maruszczak und Erhard Bolender bereits am Rathausnest tätig, wo ein Hebekran nötig ist, weil die Feuerwehrleiter nicht bis zum Kamin reicht, auf dem das Nest thront. Der Zeitpunkt Ende Oktober war gut gewählt, denn – erzählt Storchenbeobachterin Maruszczak – „sowohl das Storchenpaar vom Rathausnest als auch jenes vom Kastaniennest bei der Post halten eisern die Stellung“, sind also nach wie vor im Lande.
In den vergangenen Jahren wird immer öfter beobachtet, dass Störche auch im Winter in der Region bleiben. Experten, etwa im bayerischen Landesbund für Vogelschutz, vermuten als Ursache den Klimawandel: Weil Gewässer und Böden mit den wärmeren Wintern nicht mehr über längere Zeit zufrieren, ist das Nahrungsangebot anscheinend ausreichend.
Doch zurück zum Isnyer Nestputz: „Der ist kein Luxus, wie die Fotos zeigen“, betont Maruszczak. Abgesehen vom Kot, den die Störche hinterlassen und der die Nester derart „abdichtet“, dass Jungstörche im nächsten Jahr im gestauten Regenwasser ertrinken könnten, sowie dem Gewicht der „Einlage“, das die Nester irgendwann zum Absturz bringen würde, „konnten auch wieder Dinge entfernt werden, die in einem Storchennest absolut nichts zu suchen haben“.
Dank ihrem Mitstreiter Jürgen Tischer, der als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr gleichzeitig die gemeinsamen Aktionen mit weiteren Kameraden koordiniert, bargen die Storchenfreunde diesmal: „Ein Bonbonpapier, die Plastikpelle eines Wurstzipfels, Hundekotbeutel, Plastikfolie, Bänder zum Blumenbinden, eine Plastikkappe, einen Stofffetzen, und sogar Glasscherben waren in zwei Nestern zu finden“, zählt Maruszczak auf.
Und noch etwas hat sie jetzt im Herbst gezählt, in der „storchenfreie“ Zeit – sie ging der Frage auf den Grund: „Wie viele Jungstörche konnten denn in Isny im Laufe der Jahre heranwachsen?“ Sie fand heraus, dass seit dem Jahr 2000, als sich mit Romeo und Julia das erste Isnyer Storchenpaar in der Stadt niedergelassen hatte, 53 Jungstörche ihre erste große Reise in den Süden antraten. „Romeo und Julia, die Gründer der Isnyer Storchenkolonie, konnten 16 Storchenkinder großziehen“, berichtet Maruszczak.
Bei Finn, dem 2011 geschlüpften Sohn der beiden, und dessen Partnerin Finja waren es sechs Jungstörche. Im „Ranking“ vor diesem Pärchen liegen noch Toni und Antonia sowie Julia mit ihrem zweiten Partner Paul, die jeweils sieben gemeinsame Storchenkinder großzogen. Es folgen Lutz und Lutzi (fünf), Urs und Ursula (vier) Franz und Franziska (drei), Paul und Pauline sowie Fred und Frederike (je zwei) und zuletzt Peppi und Henriette, die einen Jungstorch aufziehen konnten.
Dazu Ullis so nettes und informatives Tagebuch über die Isnyer Storchenpopulation: Die Storchenhochburg Isny
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)