Jonas hat eine Kiesgrube bei Istanbul erreicht - schneller geht es wohl nicht. Aber wir schätzen, dass er morgen erst mal auf einer Mülldeponie eine Pause einlegen wird.
Wir haben richtig "geschätzt" - Jonas ist wie im vorigen Jahr auf "seine Mülldeponie" geflogen. Sollte er sich nun wie 2022 dort eine Weile aufhalten, ist das jetzt der letzte Bericht vor unserem Urlaub. Wir werden uns dann hoffentlich Mitte März wieder melden - vielleicht mit Bildern von Jonas auf seinem Horst im Drömling.
Wie nicht anders zu erwarten befindet sich Jonas noch immer auf seiner Lieblingsmülldeponie. Doch wir machen jetzt 14 Tage Urlaub und können ihn nicht weiter verfolgen.
Wer würde als Erster wieder zu Hause sein - Jonas auf seinem Horst im Drömling, oder wir in Berlin?
Es sollte ein "spannendes Rennen" werden. Bei unserer Ankunft am Nordkap war er bereits an der ungarischen Grenze. Letztendlich gewann Jonas mit 2 Tagen Vorsprung. Am 17.03. war seine Reise zu Ende, während wir erst Bergen erreicht hatten. Glückwunsch an Jonas, zu dem allerdings ungleichen Rennen.
Für uns bedeutete es aber, dass wir nach Ankunft in Bremerhaven einen Abstecher zu seinem Horst machen konnten, in der Hoffnung, ihn dort persönlich gratulieren zu können.
Wie immer hieß es erst einmal warten, bis der "Herr sich die Ehre gibt", uns zu begrüßen.
Dann endlich, Jonas im Anflug.
Denkste, ein unberingter Storch überflog den Horst.
Ein neuer Versuch - wieder Fehlanzeige.
Beim dritten Versuch klappte es dann. Wir dachten jetzt, wir sind im falschen Film, als plötzlich ein Kopf über den Nestrand schaute. Wir hatten also die ganze Zeit vor einem "leeren" Horst auf Jonas gewartet, der gemütlich in seiner Nestmulde lag. Das war unfair!!!
Unser erster Gedanke, jetzt kommt es zum Horstkampf mit dem Fremdling. Aber sieht so ein Horstkampf aus?
Eher nicht, blieb also nur die Vermutung, dass seine Partnerin auch bereits da ist. Auf dem Foto gut zu erkennen, der Sender. Wenn auch der Ring nicht ablesbar war, sind wir uns ziemlich sicher, dass es Jonas ist.
Na ja, nach dem langen Flug kann man nicht erwarten, dass es gleich "zur Sache" geht.
Allerdings flog der "Fremdling" auch kurze Zeit danach davon. Es darf also weiter spekuliert werden.
Nach seiner Ankunft in Dannefeld flog Jonas zielstrebig zu "seinem Horst" (Horst #1). Dort hatte er in 2021 und 2022 erfolgreich seinen Nachwuchs aufgezogen. Aus Gründen, die wir nicht kennen, flog er diesmal erstmalig zu einem nahegelegenen Horst (Horst #2). Dieser Horst wurde zumindest 2022 von einem anderen Brutpaar besetzt, das erfolgreich Nachwuchs aufzog.
Jonas pendelt nun ständig zwischen den beiden Horsten, wie auf der folgenden Karte zu sehen ist.
Da dieses Verhalten für ihn ungewöhnlich ist, musste anscheinend irgend etwas passiert sein. Wenn wir das auch bestimmt nicht klären könnten, wollten wir unbedingt zu ihm. Krankheit und Autoreparatur, aber auch das miese Wetter verzögerten immer wieder unser Vorhaben.
Nun hat es endlich geklappt. Die Freude war groß, als wir bei der Ankunft am Horst #1 ein Storchenpaar antrafen.
Bei näherer Betrachtung sahen wir, dass einer von ihnen beringt ist. Einen Sender konnten wir nicht erkennen, die Ringnummer kaum zu lesen.
Wir fuhren zum Horst #2. Dort trafen wir einen brütenden Storch an. Dieses Bild bot sich uns bei jeder Fahrt zum Horst.
Beim "Eierdrehen" konnte man erkennen, das er auch beringt war, aber leider nicht lesbar.
Bis zum Abend pendelten wir zwischen Horst #1 und #2 hin und her um Jonas anzutreffen - vergeblich. Enttäuscht traten wir die Heimfahrt an.
Zu Hause dann beim Sichten und Bearbeiten der Bilder die Überraschung, auf einem der Bilder vom Horst #1 entdeckten wir Jonas.
Wir dachten fälschlicherweise beim Fotografieren, dass es der beringte Storch ist, den wir schon vorher zusammen mit einem anderen Storch gesehen hatten.
Fazit: Wer jetzt nun mit wem liiert ist und wer auf welchem Horst letztendlich bleibt, keine Ahnung. Alles spricht aber dafür, dass Jonas mit einer neuen Partnerin auf Horst #2 brütet (ohne Gewähr). Wir hoffen aber nach unserer nächsten Fahrt zu Jonas schlauer zu sein.
Am 09.05.2023 in den frühen Morgenstunden hat Jonas durch einen Angriff eines Seeadlers (Haliaeetus albicilla) sein Leben auf einem Feld verloren. Vielleicht wurde er bei der ersten Futtersuche des Tages für den Nachwuchs überrascht. . Nur Federn blieben zurück an der Stelle. Der Adler nahm den Storch mit, der Sender befindet sich jetzt im Seeadlerhorst. Vorerst wird der Sender auch nicht geborgen werden zum Schutz der Seeadler.
Ähnlich erging es ja 2022 einem seiner Kinder.
Es ist aber gelungen, den Nachwuchs von Jonas aus dem Nest zu holen. Seine Partnerin hätte die Aufzucht allein nicht geschafft.
Zwei Küken waren bereits geschlüpft, ein Küken ist gerade dabei und ein Ei ist noch intakt.