Storch geht baden Plötzlich planschte Adebar junior unfreiwillig im Swimmingpool. Doch der Besitzer half und ein Storchenvater gab Entwarnung: Der gut genährte Jungvogel erholte sich schnell.
Bernhard Panzer
Es war in den Mittagsstunden, als Ulrich Wirth in seinem Grundstück an der Schütt aufgeschreckt wurde. Etwas, was es in den letzten 46 Jahren nicht gegeben hatte, war eingetreten: Ein ungebetener Badegast aus dem Tierreich tummelte sich in seinem Pool im Garten. Freilich erkannte der Besitzer schnell, dass es sich da weniger um ein Mittagsvergnügen handelte, sondern eher um einen Notfall: Der Storch, der da im Wasser gelandet war, hatte sich offenbar nicht freiwillig in die Fluten gestürzt.
Nachdem es gelungen war, den neugierigen Vogel an den Beckenrand zu kriegen, verharrte Adebar dort zunächst und machte nicht den glücklichsten Eindruck. Jedenfalls, so sagte Wirth im FT-Gespräch, "hat der Storch gezittert und seine Federn schienen verklebt und ich hatte Furcht, dass er das vor lauter Schock oder Nervosität nicht überlebt." Der Tierfreund rief die Polizei um Rat, und die half auch schnell und zielstrebig. Denn kurz darauf war der Kontakt zu Michael Zimmermann, dem Erlanger Storchenvater, hergestellt und nach einem kurzen Telefongespräch schwang sich Uli Wirth ins Auto und holte den Storchenexperten ab.
Währenddessen trocknete der Badegast sein Gefieder und beruhigte sich. Als Zimmermann eintraf, sah das Tier schon viel besser aus. "Er hatte ein blitzsauberes Gefieder, war völlig trocken und stand aufrecht da", sagte der Storchenvater. Und er sei gut genährt gewesen. Zimmermann ließ es sich dennoch nicht nehmen, Adebar mit ein paar Brocken Rindsgulasch zu füttern. Denn das hat er für solche Zwecke immer parat.
Fakt war auch, dass es sich um einen Jungstorch handelte, also einen aus dem vielköpfigen Nachwuchs, der in den mindestens fünf Nestern in der Stadt großgezogen wurde. Das ließ sich ganz leicht erkennen, sagte der Experte. Am schwarzen Schnabel nämlich.
Dann habe man das Tier ("Es hat einen hervorragenden Eindruck gemacht") versucht einzufangen. Da gibt's ein paar Storchentricks, sagte er. Letztlich hat's geklappt und der Jungvogel wurde auf eine Wiese an der Aurach gebracht. Denn ein Flieger braucht eine Startbahn, sagte Zimmermann. Und die gab's im Garten nicht.
Und so fand diese Storchengeschichte ein Happy End. Adebar junior flog davon und freut sich weiterhin seines Lebens. Zum Pinguin wird er nach dem nassen Erlebnis aber sicherlich nicht werden wollen.
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Storch aus Nürnberger Zoo ist wieder da Der Storch A737 wurde einst im Nürnberger Tiergarten aufgepäppelt. Mit unglaublichen 26 Jahren ist er in Franken aufgetaucht.
NÜRNBERG.Seit 2016 wurde Jahr für Jahr in Kirchensittenbach-Aspertshofen im Kreis Nürnberger Land ein Weißstorch beobachtet. Kürzlich gelang es, den Storch anhand seines Rings dort ausfindig zu machen. Einen Namen hat Meister Adebar zwar immer noch nicht, aber seine Identifikations-Nummer steht fest – und diese klingt wie ein Airbus, der ebenso in den Lüften schwebt: Es handelt sich um Storch A737. Dieser wurde 1992 im Tiergarten der Stadt Nürnberg aufgenommen, medizinisch untersucht, gesund gepflegt und dann mit einem Ring versehen.
Daher weiß man auch über den Lebenslauf des Storchs Bescheid: Der Weißstorch A737 wurde am 8. August 1992 in Pommersfelden-Steppach im Landkreis Bamberg als Jungvogel gefunden und in den Tiergarten Nürnberg gebracht.
Der Tiergarten ist die behördlich beauftragte Auffangstation für Eulen, Greifvögel und Störche. Als Einjähriger wurde der Storch A737 am 18. März 1993 am vorderen Weiher des Tiergartens ausgewildert.
Die Geschichte geht noch weiter: Im Dezember 1993 kam er erneut in den Tiergarten Nürnberg: Denn er war zusammen mit Storch A726 – ebenso wenig wie A737 hat dieser Storch einen Namen – am Marienberg in der Nähe des Flughafens auf Drängen der Flugsicherung von Tiergarten-Mitarbeitern eingefangen worden.
Was die Störche am Flughafen wollten und ob sie konkrete Reisepläne hatten, ist wohl nicht mehr herauszufinden, feststand aber: Die Tiere waren hier fehl am Platz. Um den gefiederten Schnabel einzufangen, wurde er mit einem leckeren Futter „geködert“, das ein Narkosemittel enthalten hatte.
Betäubt landete A737 bewusstlos im Marienbergweiher. Ein Tierpfleger folgte ihm ins eiskalte Wasser und rettete ihn. Erneut aufgepäppelt, wurde A737 im Juli 1994 vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. bei Freystadt im Landkreis Neumarkt wieder ausgewildert, um sein eigenes Storchenleben weiterzuführen.
Der Storch A737 und sein Leben Seither lebt Storch A737 ein eher unauffälliges Storchendasein. Seit 1994 wurde von ihm in der Storchendatenbank des Max-Planck-Instituts für Ornithologie, der Vogelwarte in Radolfzell, kein einziger Wiederfund vermerkt. Mit knapp 26 Jahren gehört er zu den ältesten Tieren, die in der Literatur verzeichnet sind.
In der Ausgabe Nummer 1/2016 der „Manati“-Vereinszeitschrift der Tiergartenfreunde Nürnberg findet sich unter der Überschrift „Was machen eigentlich BB986 und A862?“ weitere Storchengeschichten aus dem Tiergarten Nürnberg. Anders als die meisten Storcharten ist der Weißstorch an den Menschen gewöhnt. Oft brütet er inmitten von Dörfern und Städten. Das durchschnittliche Storchenalter von lediglich nur etwa acht Jahren hat A737 weit überschritten.
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Das Strafverfahren ist schon eingeleitet: Ein Unbekannter hat drei Störche und zwei Möwen in Niedersachsen getötet. Nun sucht die Polizei nach Zeugen. Ein Unbekannter hat in Niedersachsen drei Störche und zwei Möwen erschossen. Wie die Polizei in Verden mitteilte, fand der Storchenschutzbeauftragte des Landkreises Osterholz die toten Tiere nahe einer Kreisstraße. Ein Tierarzt habe festgestellt, dass die Tiere vermutlich mit einem Kleinkalibergewehr erschossen worden seien. Die Kadaver sollen nun an der Tiermedizinischen Hochschule in Hannover untersucht werden. Bei Störchen handelt es sich um eine streng geschützte Vogelart. Es wurde ein Strafverfahren nach dem Bundesnaturschutzgesetz eingeleitet. Die Polizei sucht Zeugen. drei-stoerche-in-niedersachsen-erschossen.html
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann.
ERLANGEN - Die "Storchenflut" im Erlanger Regnitzgrund hat Storchenvater Michael Zimmermann nicht überrascht. Einerseits freut den Erlanger diese wundersame Vermehrung von Adebar, andererseits ist er ein wenig traurig.
Bis 1990, sagt Michael Zimmermann, habe es in Bayern nur noch 60 Storchenpaare gegeben. Inzwischen seien es wieder rund 500. Einen kleinen Anteil an dieser wundersamen Vermehrung hat auch der Erlanger Storchenvater, der vor allem mit dafür sorgte, dass mehr junge Störche, die jeweils aus den fünf bis sechs Eiern ausgeschlüpft sind, überleben. Viele seien durch Unterkühlung während der Schafkälte gestorben, so dass im Durchschnitt nur einer bis 1,5 der Jungstörche pro Nest durchgekommen sei, sagt er. Dadurch ist die Population zurückgegangen.
Zimmermann hat viele Horste trocken gelegt, so dass drei bis sechs Jungtiere groß geworden sind. Das aber habe man ihm verboten, weil es laut Behörden eine "vermeidbare Horststörung" sei, erzählt er. So konnte er nicht dafür sorgen, dass sich die geschützten Störche in Bayern und Franken weiter vermehren.
Doch habe er Handzettel auch in Baden-Württemberg verteilt und die Storchenbetreuer dort darüber informiert, wie er es geschafft hat, dass wieder mehr als nur einer oder zwei Jungstörche in ihren Horsten überleben. Dieses Wissen hätten die Storchenfreunde in Baden-Württemberg angewandt, und sofort sei die Population dort explodiert. In einem Storchenbuch, von dem Zimmermann sonst nicht viel hält, ist nachzulesen, dass zwischen 1984 und 1994 die Anzahl der Störche in Baden-Württemberg um fast das Sechsfache zugenommen hat. Von dort aus haben sie sich wegen des Populationsdrucks in die benachbarten Bundesländer ausgebreitet. Darum ist auch in Bayern die Anzahl zwischen 2004 und 2014 in einigen Regionen sogar um das 14-fache angestiegen.
Die vielen Störche, die sich kürzlich alle im Regnitzgrund versammelt hatten – es sind an die 150 gewesen – hätten alle ihren Ursprung im benachbarten Bundesland, sagt Zimmermann. Selbst der "Steiner" auf dem Kamin vom Steinbach Bräu, und auch der in Eltersdorf sei in Baden-Württemberg beringt worden. "Es bedrückt mich etwas, dass der fränkische Storch weg ist", sagt der Storchenvater mit etwas Wehmut. Im Aussehen unterscheiden sich die aus dem Nachbar-Bundesland nicht von den fränkischen, im Verhalten, so weiß der Experte, aber schon. Die aus Baden-Württemberg seien nämlich alles "Weststörche", die fränkischen dagegen sind "Oststörche". Weststörche fliegen am Ende des Sommers über Spanien und Gibraltar nach Afrika, um in der westafrikanischen Sahelzone zwischen Senegal und Tschad den Winter zu verbringen. Oststörche hingegen fliegen über den Bosporus bis in den Sudan und dann weiter nach Tansania und sogar nach Südafrika.
Die "Reisegesellschaft", die sich die Mägen im gewässerten Regnitzgrund mit Heuschrecken und Mäusen vollgeschlagen hätten, seien überwiegend Jungstörche gewesen, meint Zimmermann. Das erkenne man daran, dass ihre Schnäbel noch nicht komplett rot sind. Sie würden etwa zwei Wochen vor den Alten von hier weg fliegen. "Die Alten wollen noch die Eltersdorfer Kirchweih mitnehmen", sagt er scherzhaft.
Ob allerdings der positive Trend bei der Population so anhält, vermag Zimmermann nicht zu sagen. Er befürchtet nur, dass es bald keine fränkischen "Oststörche" mehr gibt. KLAUS-DIETER SCHREITER
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
„Anfang Juli sind bei uns im Tierpark fünf Sattel-Storchküken geschlüpft. Nach unserer europäischen Erstzucht im Jahr 2012 zieht unser bewährtes Zuchtpaar bereits schon zum 7. Mal seinen Nachwuchs groß. Der Tierpark Cottbus ist damit Deutschland-weit die einzige zoologische Einrichtung, die diese farbenprächtigen Riesenstörche züchtet. Es wurden bereits schon 20 Junge aufgezogen.“
Blankenhain. Zwei Störche, die offenbar Abkühlung suchten, sind am Donnerstagabend in Blankenhain in Not geraten. Sie verirrten sich in ein großes Wasserbecken ohne rettendes Ufer.
Mit der Meldung „Tierrettung – zwei hilflose Störche im Wasser“ wurde um 18.42 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Blankenhain alarmiert. An der Einsatzstelle unterhalb des Rewe-Marktes an der Waldecker Straße bestätigte sich die Lage. Zwei offenbar völlig erschöpfte Störche schwammen dort in einem alten Betonbecken – in einem Überbleibsel des ehemaligen Trockenwerkes. Bereits in den Tagen zuvor hatten die beiden Vögel mehrfach im Stadtbild auf sich aufmerksam gemacht. Nun benötigten sie dringend Hilfe. Aus eigener Kraft konnten sich die Störche, die nun einmal keine Schwimmvögel sind, nicht aus dem Wasser erheben. Die Wände am Beckenrand zu überwinden, war ihnen ebenso wenig möglich. Irgendwann wäre das Federkleid der Störche derart getränkt gewesen, dass sie das Gewicht wohl unter Wasser gezogen hätte. Jede Minute länger im Becken hätte es wahrscheinlicher gemacht, dass die Vögel ertrinken.
Zum Glück beobachteten aufmerksame Zeugen den Überlebenskampf der Tiere und informierten umgehend die Retter. Mit wasserdichten Wat-Hosen stiegen die Blankenhainer Feuerwehrleute auf Leitern in das Becken und brachten die Störche noch rechtzeitig an Land. Nach einem kurzen Check durch den Tierarzt konnten sich die Vögel endlich von ihren Strapazen erholen und werden wahrscheinlich schon bald wieder auf den Dächern von Blankenhain unterwegs sein.
Fabian Peikow / 11.08.18
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)