Traurige Bilanz: Stromleitungen werden Störchen zum Verhängnis von Thomas Wehrli - az Aargauer Zeitung 13.2.2019 um 11:25 Uhr • • • Neun Störche aus dem Fricktal bekamen für das Projekt «SOS Storch – Storchenzug im Wandel» einen Sender umgeschnallt. Sicher lebt nur noch einer von ihnen. Fünf Tiere kamen durch einen Stromschlag ums Leben.
• Mit Camino hat das Fricktal seinen bekanntesten Storch verloren. Im letzten Jahr schaffte es der Jungstar aus Kaiseraugst sogar ins Schweizer Fernsehen. Weil er zusammen mit seiner Storchenpartnerin auf einem 30 Meter hohen Baukran in Pruntrut nistete, legte er den Kran nach Bauende kurzerhand lahm. Denn eine internationale Konvention, welche die Schweiz unterzeichnet hat, verbietet es, Nester von Störchen während der Bau- und Brutzeit zu entfernen.
• Camino war einer von 86 Störchen, die für das Projekt «SOS Storch – Storchenzug im Wandel» mit einem Datenlogger versehen wurden. Die 40 Gramm leichten, solarbetriebenen Sender, die mit zwei Gummibändern unter den Flügeln hindurch auf dem Rücken der Störche befestigt werden, setzen täglich eine SMS mit fünf Koordinaten ab. Im Internet kann so die Zugroute jedes Senderstorchs mit- und nachverfolgt werden.
• Ein Blick auf die Liste der Störche, die seit 2012 einen Datenlogger bekommen haben, verheisst nichts Gutes: Ein Grossteil der Einträge erscheint in roter Schrift. Rot steht für: Der Vogel ist tot. 54 der 86 Störche leben nicht mehr, bei 11 ist der Sender defekt und man weiss somit nicht, ob sie noch leben. Sicher noch am Leben sind damit nur 21 der 86 Störche. Das sind knapp 25 Prozent. Von den 19 weiteren Störchen, die zwischen 2012 und 2015 mit einem Satellitensender ausgestattet wurden, lebt mit Sicherheit gar nur noch jeder fünfte.
• Nicht besser sieht die Bilanz bei den Störchen aus dem Fricktal aus. Insgesamt 9 wurden in Kaiseraugst (2), Möhlin (3) und Rheinfelden (4) seit 2012 mit einem Datenlogger versehen. Sechs von ihnen sind tot, bei zwei funktioniert der Sender nicht mehr. Damit weiss man nur von einem sicher, dass er noch lebt.
• Malou II geniesst spanische Sonne • Munter ist Malou II, der am 21. Juni 2014 als «Altvogel» in Möhlin besendert wurde. Er lässt es sich gerade, wie jeden Winter, in und um Alcázar de San Juan, einer Stadt mit 30 000 Einwohnern in der Provinz Ciudad Real, gut gehen. Bei viel Sonnenschein und aktuell Temperaturen von 15 bis 17 Grad interessieren ihn wohl weniger die regionalen Sehenswürdigkeiten wie Windmühlen oder der Torreón del Gran Prior als vielmehr die nahe gelegene Deponie, auf der sich Malou II täglich den Bauch vollschlägt. Bald schon wird auch er wieder zurückfliegen – in sein Heimatdorf Möhlin, wo er in der Regel den Grossteil des Sommers verbringt. Anders als Camino, der seiner Kinderstube, dem «Adler» in Kaiseraugst, bei seiner ersten Rückkehr aus Spanien, 2017, nur eine Stippvisite abgestattet hat und sich dann im Jura und im Elsass niederliess, zieht es Malou II jedes Jahr aufs Neue ins Fricktal.
• Ungewiss ist es bei Hermes und Thierry, ob sie noch leben. Hermes erhielt als Nestling im Juni 2014 in Möhlin einen Datenlogger – nur ein Monat später brach das Signal ganz in der Nähe der Storchenstation ab, im Dezember 2015 wurde sein Ring laut Storch-Schweiz-Website in Spanien gefunden. Bei Thierry, der im Juni 2017 als Nestling in Rheinfelden besendert wurde, stieg der Datenlogger schon nach wenigen Tagen aus; es handelte sich um ein bereits gebrauchtes und repariertes Gerät. Ob Thierry noch lebt, ist ungewiss.
• Stromleitungen als Todesursache • Häufige Todesursache ist, wie bei Camino, der Stromtod. Die Störche fliegen in Starkstromleitungen oder kommen um, wenn sie auf den Masten landen wollen und dabei die Leitung mit dem Flügel berühren. Einige Tiere wurden auch abgeschossen.
• Wie verhängnisvoll Stromleitungen für Störche sein können, zeigt allein schon der Blick auf die zu Tode gekommenen Fricktaler Störche: 5 der 6 Tiere kamen durch einen Stromschlag ums Leben. Auffallend dabei: Viele Störche kommen in ihrem ersten Lebensjahr um. «Die Hälfte der Jungstörche überlebt das erste Jahr nicht», bilanzierte Holger Schulz, Projektleiter von «SOS Storch – Storchenzug im Wandel», vor einiger Zeit gegenüber der AZ. Die Störche hätten noch wenig Erfahrung und seien im Fliegen ungeschickter als die älteren Tiere. «Es kommt deshalb immer wieder vor, dass ein Storch in eine Stromleitung fliegt und stirbt.»
• Jérôme zum Beispiel. Der Storch bekam im Juni 2016, mit acht Wochen, auf dem Storchennestturm in Rheinfelden einen Datenlogger umgeschnallt. Nur vier Wochen später wird er tot gefunden – direkt unter der Starkstromleitung im Naturschutzgebiet Burstel in Möhlin. Er kam nicht weit.
• Ganz anders seine Schwester Zoé. Sie bekam ebenfalls am 17. Juni 2016 auf dem Storchennestturm einen Sender umgeschnallt und flog, anders als viele Artgenossen, über Spanien hinaus nach Marokko. Hier, auf einer Hochebene rund 25 Kilometer südlich von Ksar-el-Kebir und damit rund 1800 Kilometer von zu Hause entfernt, verunglückte Zoé am 8. Oktober 2016 beim Anflug auf einen Freileitungsmast, wo sie wohl übernachten wollte.
• Ebenfalls durch einen Stromschlag kamen die beiden Fricktaler Störche Appollo und Calima ums Leben – beide in der Region um das katalonische Lerida, dort also, wo im Januar auch Camino zu Tode kam.
• Apollo wurde samt Logger in einer Obstplantage unter einer Hochspannungsleitung gefunden. Der Logger war noch intakt und konnte ausgelesen werden. Damit stehen von Apollo sämtliche Detaildaten – die Logger senden zwar nur eine SMS mit fünf Koordinaten pro Tag, zeichnen jedoch die Bewegungen im 20-Minuten-Rhythmus auf – zur Verfügung. Diese Detaildaten haben die Projektverantwortlichen ins Internet gestellt. Sie können mit Google Earth angesehen werden.
• Der einzige der sechs toten Fricktaler Datenlogger-Störche, der nicht durch einen Stromschlag ums Leben gekommen ist, ist Gallus. Der Jungstorch aus Kaiseraugst musste im Juli 2014, vier Wochen nach seiner Besenderung, mit einem infizierten Beinbruch eingefangen und später, im November 2014, eingeschläfert werden.
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
17.02.2019 Leon scheint den Rückflug in Richtung Derwitz angetreten zu haben. Um 07:00 Uhr ist er in Richtung Norden gestartet und hat bereits um 11:00 Uhr rund 170 km zurückgelegt. Zur Erinnerung, im vorigen Jahr ist er einen Tag früher losgeflogen.
23.02.2019 Vom 17. - 22.02.2019 herrschte wieder einmal Funkstille (rot gekennzeichnet). In dieser Zeit hat Leon rund 160 km zurückgelegt und den Sudan erreicht.
23.02.2019 Am 21.02.2019 hat Jonas offensichtlich den Heimflug angetreten und befindet sich jetztin Israel, östlich des Gazastreifen. Im vorigen Jahr ging es einen Tag früher, am 20.02.2018, los. Nun kann das Bangen, dass alles gut geht, wieder losgehen.
26.02.2019 Zur Zeit sendet Leon regelmäßig aus dem Sudan. Entlang dem Nil fliegt er fast die gleiche Route wie 2018, wo er am selben Tag allerdings schon kurz vor Luxor in Ägypten war.
05.03.2019 Zwischen dem 28.02.2019 und 05.03.2019 herrschte bei Leon wieder einmal Funkstille (rot markiert). Jetzt hat er sich glücklicherweise wieder gemeldet, befindet sich in Ägypten, unweit vom Roten Meer.
[font='Verdana ']Liebe Grüße von[/font] [font='Verdana ']Heidi und Bernd[/font] [font='Verdana ']http://www.bdrosien.eu[/font]
http://www.bdrosien.eu/2_Themen/22_Stoer...2019/Index.html07.03.2019 Leon hat nördlich von Hurghada das Rote Meer überflogen und befindet sich jetzt südlich von St. Catherine. Es führt kein Weg dran vorbei, er muss jetzt Jordanien überqueren - drücken wir ihm die Daumen.
Senderstorch Jonas http://www.bdrosien.eu/2_Themen/22_Stoer...2019/Index.html 08.03.2019 Jonas hat es eilig. Er ist heute 274 km geflogen, hat den Libanon schadlos überflogen und befindet sich jetzt südwestlich von Homs in Syrien - eine Sorge weniger. Hoffen wir, dass Leon es ihm gleich tut.
Leon hat uns erhört und es Jonas nachgemacht. Er ist heute 318 km nonstop durch den Libanon geflogen und ist fast an derselben Stelle wie Jonas (am 08.03.2019) gelandet.
14.03.2019 Nach einer Funkstille vom 08.-11.03.2019 (rot gekennzeichnet), hat Jonas sich regelmäßig gemeldet und befindet sich jetzt am östlichen Stadtrand von Istanbul.
[font='Verdana ']Liebe Grüße von [/font][font='Verdana '] Heidi und Bernd [/font][font='Verdana ']http://www.bdrosien.eu [/font]
Senderstorch Leon [font='Verdana'][font='Verdana']http://www.bdrosien.eu/2_Themen/22_Stoer...2019/Index.html [/font][/font] [font='Verdana']14.03.2019[/font] Leon befindet sich immer noch im "Windschatten" von Jonas. Wenn er ihn noch einholen will, muss er sich sputen, wie man auf der rechten Karte erkennen kann. Aber bis nach Hause sind es ja noch ein "paar" Flugstunden.
[font='Verdana'][font='Verdana'][font='Verdana ']Liebe Grüße von Heidi und Bernd http://www.bdrosien.eu[/font][/font][/font]
[font='Verdana'][font='Verdana'][font='Verdana ']Senderstorch Leon - 17.03.2019 http://www.bdrosien.eu/2_Themen/22_Stoer...2019/Index.html [/font][/font][/font] Weit ist der Weg bis Istanbul. Wenn Leon weiter so "trödelt", wird er von Jonas noch nicht einmal mehr die Schwanzspitze sehen. Im Moment befindet er sich jedenfalls südlich von Bilecik. Aber vielleicht will er jetzt auch per Anhalter weiterfahren .
[font='Verdana'][font='Verdana'][font='Verdana ']Liebe Grüße von Heidi und Bernd http://www.bdrosien.eu[/font][/font][/font]