unser letzter Herbsteinsatz ist heute zuende gegangen und gestern hat die EU-Kommission Malta verklagt – Grund genug für einen Vogelschutz-Newsletter. Zypern: 44 Wilderer erwischt und fast 2.000 Netze und Fallen eingesammelt Auf Zypern geht heute unser großes Vogelschutzcamp zuende – mit 11 Wochen war es unser längster Einsatz des Jahres. Insgesamt konnten wir an 114 aktiv vorgefundenen Fangstellen zusammen mit Polizei und Jagdaufsicht 31 Wilderer überführen, dazu kommen 13 Jäger, die wir bei der illegalen Jagd erwischt haben. 1.929 Leimruten, 50 Netze und 102 elektronische Lockanlagen wurden sichergestellt und 329 Singvögel lebend aus Fallen und Netzen befreit
Unter den 44 überführten Wilderern befinden sich drei der notorischsten Vogelfänger der ganzen Insel: Sie wurden mit insgesamt fünf Netzen und 366 toten geschützten Singvögeln - größtenteils Grasmücken - überführt. Die Gesamtstrafe für die seit vielen Jahren bekannten kriminellen Wilderer beträgt 11.660 €. Es war der größte Schlag gegen die organisierte Wilderei auf Zypern seit Jahren. Der Polizeiaktion vorausgegangen waren monatelange Recherchen des Komitees gegen den Vogelmord und seines Partners BirdLife Cyprus die zur Vorlage zahlreicher Beweise führten.
Unsere Pressemeldung zu dem Fall finden Sie hier (in englischer Sprache): https://www.komitee.de/de/aktuelles/presse-meldungen/2020/notorious-bird-trappers-caught-in-cyprus/ Die 24 Teilnehmer des Herbsteinsatzes konnten sich trotz der Corona-Einschränkungen bis zum Schluss frei auf der Insel bewegen. Ob wir aber unsere Winteraktion wie geplant durchführen können, ist noch nicht klar – sie sollte am 3. Advent beginnen. Aktuell sieht es so aus, als würde Zypern die Grenzen schließen.
EU verklagt Malta wegen Finkenfang Die Regierung in Valletta gerät wegen ihrer jagdfreundlichen Politik immer weiter unter Druck. Gestern hat die Europäische Kommission gleich drei Verfahren wegen Verstößen gegen die Europäische Vogelschutzrichtlinie gegen den Inselstaat eingeleitet. Konkret geht es um die Eröffnung der in allen anderen EU-Ländern verbotenen Frühlingsjagd auf Wachteln sowie den Fang von Goldregenpfeifern, Drosseln und Finken mit großen Klappnetzen. Nach Ansicht der Kommission hat Malta es versäumt, für ausreichende Kontrollen durch die Polizei zu sorgen, was zu einem massiven Anstieg der Wilderei geführt hat. Das Komitee hatte in den letzten Jahren hunderte Fälle von Missbrauch dokumentiert und die Europäische Kommission über die Situation auf Malta informiert. Im Falle einer Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof drohen Malta Geldstrafen in Millionenhöhe. Diese Neuigkeiten ist von unschätzbarem Wert – sie ist nicht nur ein Signal an die maltesische Regierung, sondern auch an andere EU-Staaten, die vielleicht ebenfalls solche Jagdfreigaben planen.
Weihnachtseinkäufe und Vogelschutz Unsere Welt braucht weniger Konsum und mehr Einzelhandel. Wer aber dennoch nicht auf Einkäufe bei Amazon verzichten möchte, kann über Smile.Amazon shoppen und damit die Einsätze des Komitees gegen den Vogelmord unterstützen. Wenn Sie uns als Organisation auswählen, erhalten wir einen Teil Ihres Umsatzes. Gerade jetzt zu Weihnachten kann dabei eine ganz beachtliche Summe zusammenkommen. Mehr Infos und einen Link zu Amazon gibt´s hier: https://www.komitee.de/de/spenden/einkaufen-bei-amazon/
Beste Grüße aus Bonn, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Liebe Natur- und Tierfreunde, das Jahr neigt sich dem Ende – Zeit für einen Rückblick auf die bewegten letzten 12 Monate. Tätigkeitsbericht 2020 In diesem Jahr haben wir trotz der COVID-19-Pandemie 27 Vogelschutzcamps mit mehr als 110 Teilnehmern in sieben Ländern durchführen können. Während wir im Frühling noch weit entfernt von regulären Einsätzen waren, konnten wir im Herbst fast völlig normal arbeiten. Insgesamt haben wir dabei 3.942 Vogelfallen, 238 Netze und 177 elektronische Lockgeräte abbauen können. 171 Wilderer wurden überführt und weit über 800 Vögel befreit. Mit dem heute auf unserer Internetseite veröffentlichten Tätigkeitsbericht geben wir einen kleinen Überblick über unsere Aktivitäten im Jahr 2020: https://www.komitee.de/de/service/taetigkeitsbericht/ Vorweihnachtseinsätze in Italien Aufgrund der aktuellen Reiseeinschränkungen müssen die meisten unserer Mitglieder seit Ende November im eigenen Land bleiben. Vor allem unsere Italiener haben aus der Not eine Tugend gemacht und gleich eine ganze Reihe von Aktionen gestartet. Unter anderem gibt es Kontrollen der Wasservogeljagd im Podelta, die Suche nach Fallen in der Lombardei wie auch im Friaul (gelegen an der Grenze zu Slowenien) und auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Während es im Friaul erfreulicherweise keine einzige aktive Fangstelle gab, wurden in der Lombardei und auf Sardinien bereits Wilderer überführt. Einzelheiten dazu veröffentlichen wir nach Abschluss der Einsätze. Ohne Ihre Unterstützung …. … wären unsere Aktionen im Mittelmeerraum gar nicht vorstellbar. Reisekosten, Mietwagen, Unterkünfte und Ausrüstung finanzieren wir ausschließlich über Ihre Spenden. Wir würden uns deswegen freuen, wenn Sie uns auch künftig weiter fördern würden! Wie es geht, lesen Sie hier: www.komitee.de/de/spenden/ Vielen Dank, schöne Weihnachtstage und ein einen guten Start ins neue Jahr! Beste Grüße, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Liebe Natur- und Tierfreunde, obwohl der Vogelzug noch nicht begonnen hat und Corona jeden Einsatz über die Grenzen hinweg derzeit unmöglich macht, sind wir seit der Jahreswende nicht untätig geblieben. Zum Glück können sich unsere Mitglieder innerhalb ihrer Länder weitgehend frei bewegen, so dass wir überall Präsenz zeigen können.
Aktion gegen die illegale Wasservogeljagd in Venedig Die Lagunen an der Adria südlich von Venedig gehören zu den bedeutendsten Feuchtgebieten Europas. Millionen Enten und Gänse überwintern hier. Viele Jäger fühlen sich in dem fast unzugänglichen Labyrinth aus Gräben, Flussarmen und Seen besonders sicher – die Verwendung illegaler Jagdmethoden ist hier besonders weit verbreitet. Nach langer Vorbereitung hat das Komitee gegen den Vogelmord Ende Januar zusammen mit den Carabinieri 22 Wilderer überführt. Mit Schlauchbooten haben wir uns von der Meerseite genähert und konnten so die Täter überraschen. Die Männer waren mit elektronischen Lockanlagen oder manipulierten halbautomatischen Jagdwaffen auf der Entenpirsch. 21 Schusswaffen wurden sichergestellt, ebenso wie 6.400 Schuss Munition, 9 Lockanlagen sowie fünf geschossene Vögel (3 Krickenten und je eine Spieß- und Schnatterente - alles gefährdete Arten). Ein Jäger wurde wegen Verstoß gegen das Waffengesetz (Verwendung einer selbstgebauten Waffe ohne Registriernummer) inhaftiert.
Zugvogel-Metzgerei in Norditalien dichtgemacht Im Rahmen der Aktion in Venedig ergaben sich Hinweise auf einen Mann, der mit den geschossenen Wasservögeln einen schwunghaften Handel treibt, obwohl es für die Arten ein striktes Vermarktungsverbot gibt. Bei einer Hausdursuchung des Ladens fanden Polizeibeamte sage und schreibe 961 Vögel – vor allem Krick-, Spieß-, Pfeif- Schnatter-, Löffel- und Stockenten sowie Blässgänse. Viele der Tiere waren frisch geschossen und gerade von Jägern abgegeben worden, andere bereits fertig gerupft und säckeweise tiefgefroren. Alle Vögel sowie drei Kühltruhen und drei Rupfmaschinen wurden sichergestellt. Die Tiere waren wohl für Restaurants in Venedig bestimmt.
Greifvogelverfolgung in Deutschland Wie immer im Frühjahr steigt wieder die Zahl der in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle illegaler Greifvogelverfolgung. Jetzt hoffen die Täter, mit Gift, Fallen oder Schrot die bevorstehende Brut verhindern zu können. Es gibt derzeit ein Dutzend Verdachtsfälle aus fünf Bundesländern, über 20 tote Vögel werden aktuell in Laboren untersucht. Bei zwei Fällen in Nordrhein-Westfalen (einmal fünf Bussarde, einmal ein Bussard) und einem Fall aus Bayern (zwei Bussarde) steht bereits fest, dass sie mit einem verbotenen Insektizid absichtlich vergiftet wurden. Dazu kommen mehrere illegale Fallen, die im Norden von Nordrhein-Westfalen gefunden wurden und von uns jetzt überwacht werden.
Frühlingseinsätze 2021 In diesen Tagen sind Teams des Komitees gegen den Vogelmord in Brescia (Norditalien), Sardinien (Italien) und Ostspanien im Einsatz. In Brescia wurde am Wochenende ein Wilderer nach unserem Hinweis mit 12 Bogenfallen erwischt. Die Planungen zu den großen Einsätzen auf Malta und Zypern, die im März beginnen sollen, sind in der Warteschleife – mit den derzeit geltenden Quarantäneregelungen können wir keine internationalen Teilnehmer in die Einsatzgebiet schicken. Drücken Sie uns die Daumen, dass sich die Inzidenzzahlen auch in den Brennpunkten der Wilderei positiv entwickeln, damit wir in einigen Wochen starten können.
Beste Grüße, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Wenn Sie sich vom Vogelschutz-Newsletter abmelden wollen, senden Sie bitte eine leere Email mit dem Betreff „Newsletter abbestellen“ an info@komitee.de
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Liebe Natur- und Tierfreunde, trotz der Corona-Beschränkungen konnten wir in Italien unsere Wintereinsätze erfolgreich abschließen und die ersten Frühlingsaktionen im Mittelmeerraum beginnen. Und der Europäische Gerichtshof hat gestern ein wegweisendes Urteil gegen die Verwendung von Leimruten in Frankreich gefällt:
Europäischer Gerichtshof verbietet endgültig die Leimruten in Frankreich! Es ist nicht weniger als ein Meilenstein für den Zugvogelschutz: Nach jahrelangen Verhandlungen hat der Europäische Gerichtshof in Luxemburg gestern entschieden, dass die Verwendung von Leimruten zum Fang von Drosseln in der Provence gegen die EU-Vogelschutzrichtlinie verstößt. Die Richtlinie verbietet zwar den Vogelfang bereits seit 1979, lässt aber Genehmigungen zur "Wahrung der Tradition zu". Länder wie Frankreich und Malta machen von dieser Möglichkeit umfassend Gebrauch und genehmigen ihren Jägern bis heute den Vogelfang mit europaweit längst verbotenen Methoden. Das Urteil ist wegweisend für die zahlreichen weiteren Ausnahmegenehmigungen in Frankreich, aber auch ein starkes Signal an andere EU-Mitgliedsstaaten, die den Vogelfang immer wieder erlauben. Möglich wurde das Verfahren nur durch die Kooperation des Komitees gegen den Vogelmord mit seinem französischen Partner LPO. Wir hatten die Fangpraxis vor Ort ausführlich dokumentiert und alle Ergebnisse und das von uns erstellte Bildmaterial der LPO überlassen, die mit ihrer Lobbyarbeit dafür gesorgt hat, dass Frankreich vor Gericht landete.
Italien: 11 Wilderer überführt, über 300 Vogelfallen sichergestellt Von Ende Januar bis Mitte März haben auch unsere Winteraktionen im norditalienischen Brescia und auf der Insel Sardinien stattgefunden. In Brescia konnten Carabinieri und Provinzpolizei aufgrund unserer Hinweise vier Wilderer überführen. Insgesamt konnten hier ein halbes Dutzend "prodine" (kleine Lebendfallen für Drosseln), ein großes Stellnetz und 12 Bogenfallen sichergestellt werden. Auf Sardinien wurden 7 Wilderer auf frischer Tat erwischt. 235 Rosshaarschlingen, 47 Schlagfallen und 3 Netze für den Vogelfang und 5 Drahtschlingen für den Fang von Säugetieren (Wildscheine und Hirsche) wurden beschlagnahmt.
Greifvogelverfolgung in Deutschland In Deutschland gibt es aktuell eine ganze Reihe schwerer Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung. In Nordrhein-Westfalen hat das Komitee gegen den Vogelmord eine der größten Serien von Greifvogelvergiftungen der letzten Jahre aufgedeckt: In einem Revier bei Wegberg (nördlich Aachen) wurden dabei binnen etwa 10 Jahren rund 30 tote Greifvögel gefunden – allein jetzt im März 2021 waren es drei Mäusebussarde und ein Habicht. Die Polizei ermittelt, die Lokalpresse hat ausführlich dazu berichtet.
Razzia bei Tierhändlern in Bayern In Bayern sind nach einer Strafanzeige des Komitees die Wohn- und Geschäftsräume von zwei Tierpräparatoren durchsucht worden. Dabei wurden mehr als 150 tote Eichelhäher, Krähen und andere geschützte Vogelarten sowie Geschäftsunterlagen der letzten drei Jahre sichergestellt. Den Beschuldigten drohen wegen gewerbsmäßigem Handel mit besonders geschützten Tierarten hohe Geldstrafen, der gesetzliche Strafrahmen reicht bis zu fünf Jahren Haft. Die beiden Händler aus den Landkreisen Deggendorf und Rottal-Inn sind Teil eines größeren Netzwerkes, das bundesweit und in großem Stil gefrorene Kadaver von Rabenvögeln, Enten und Waldschnepfen an Jäger und Trophäensammler verkauft hat. Malta und Libanon: Frühlingseinsätze haben begonnen Auf Malta und im Libanon haben unsere diesjährigen Frühlingsaktionen begonnen. Im Libanon liegt unser Schwerpunkt auf dem Bekaa-Tal an der syrischen Grenze, wo immer wieder Weißstörche unter Beschuss geraten. Aufgrund der pandemiebedingten Einreisebeschränkungen sind nur Mitglieder unserer libanesischen Partnerverbände SPNL und MESHC im Einsatz. Auf Malta konzentrieren wir uns jetzt im März vor allem auf den illegalen Singvogelfang mit Netzen. Wegen Corona haben wir derzeit nur ein Team auf der Insel, das aber in den ersten Tagen bereits vier Wilderer mit illegalen Schlagnetzen für Finken erwischt hat!
Weitere Aktionen beginnen in den nächsten Tagen in Italien, der Start unseres Vogelschutzcamps auf Zypern ist derzeit für die Woche nach Ostern geplant. Beste Grüße, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Liebe Natur- und Tierfreunde, Die neue Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift Artenschutzbrief ist da! Auf 25 Seiten berichten wir über unsere Projekte und Kampagnen im In- und Ausland.
Unter anderem geht es um die Wasservogeljagd im Po-Delta (Norditalien), unser Projekt ORPHEUS in Spanien, den illegalen Handel mit geschossenen Vögeln in Deutschland, die Komitee-Vogelschutzcamps auf Zypern und es gibt ein ausführliches Interview mit dem US-amerikanischen Schriftsteller und Vogelfreund Jonathan Franzen.
Die Zeitschriften können Sie hier downloaden: https://www.komitee.de/media/artenschutzbrief_2021.pdf Sollten Sie gedruckte Exemplare zum Weitergeben benötigen, schreiben Sie uns kurz und wir schicken Ihnen die gewünschte Menge zu!
Schöne Ostertage und beste Grüße, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Liebe Natur- und Tierfreunde, im Gegensatz zu letztem Frühjahr, in dem uns Corona kalt erwischt und unsere Auslandseinsätze äußerst kompliziert gemacht hat, haben wir es mit der entsprechenden Vorbereitung in diesem Frühling geschafft, fast wieder mit voller Kraft in den Brennpunkten der Wilderei zu arbeiten. Hier ist ein kurzer Überblick zum Stand der Dinge:
Zypern: Hohe Strafen für Wilderer Auf Zypern geht das Vogelschutzcamp des Komitees gegen den Vogelmord in die dritte Woche. Unsere Teams stellen eine deutliche Zunahme der Wilderei mit Leimruten fest – so viel aktive Fangstellen wie in diesen Tagen haben wir seit fünf Jahren nicht mehr gefunden. Gleichzeitig sind aber die Strafen so hoch, wie noch nie: 10 der 11 bislang von uns erwischen Vogelfänger müssen zwischen 8.000 und 9.500 € Geldstrafe zahlen – so viel wie nirgends in der EU!
Italien: Frühlingsaktionen beginnen an diesem Wochenende Nachdem wir im März und April bereist mehrere kleine Aktionen in Norditalien durchgeführt haben, beginnen am morgigen Samstag die Vogelschutzcamps in Süditalien. Hier werden auf den Inseln und an der Küste Kampaniens die spät durchziehenden Braunkehlchen und Steinschmätzer bis heute mit Schlagfallen gefangen. Einen tollen Bericht über unsere Arbeit in Norditalien hat der Guardian – eine der renommiertesten Zeitungen der Welt – veröffentlicht: https://www.theguardian.com/environment/...Ch7TfDhazjOhL24
Malta: Erfolgreicher Einsatz gegen Turteltaubenjäger Auf Malta endet heute die nach EU-Recht illegale Frühlingsjagd auf Wachteln. Wie zu erwarten war, haben die Jäger die Gelegenheit, legal mit der Waffe im Gelände sein zu können, ausgiebig für die Wilderei genutzt. Ein Komitee-Team hat alleine in den letzten Tagen vier Wilderer bei der illegalen Jagd auf Turteltauben und Turmfalken erwischt. Ein kurzes Beweisvideo dazu haben wir vorgestern veröffentlicht. Sie finden es hier: https://www.youtube.com/watch?v=P-Hy2sitRkQ
Artenschutzkriminalität: Komitee filmt Vogelfänger im Münsterland Die Fälle illegaler Greifvogelverfolgung in Deutschland nehmen weiter zu. In Niederbayern unweit Straubing haben Komitee-Mitarbeiter einen mutmaßlich vergifteten Mäusebussard gefunden, in Niedersachsen bei Osnabrück einen Habichtfangkorb bei einem Taubenhalter. Ebenfalls on Niederbayern gelang uns der Fund einer illegalen Biberfalle, in Kooperation mit dem örtlichen LBV konnte der mutmaßliche Täter ausfindig gemacht werden. Ein frisch gefangener Biber wurde unversehrt befreit. Im Münsterland (Nordrhein-Westfalen) haben wir einen Berufsjäger dabei erwischt, wie er illegal Elstern mit einer Falle fangen wollte. Das Video, wie wir den Mann in seinem Jagdrevier zur Rede stellen, haben wir heute veröffentlicht – es lohnt sich, mal reinzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=OwK33rbtGqg Aktuelle Informationen gibt es wie immer in unserem Vogelschutz-Blog unter https://www.komitee.de/de/service/vogelschutz-blog/ Beste Grüße und schönes Wochenende, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Liebe Natur- und Tierfreunde, der Sommer ist unsere ruhigste Zeit im Jahr – die Wilderei beschränkt sich in der Regel auf die Zugzeit im Frühling und Herbst oder die Überwinterung bestimmter Vogelarten im Mittelmeerraum. Dennoch haben wir alle Hände voll zu tun: Deutschland: Weihenschutz im Rheinland Wiesen- und Rohrweihen sind Bodenbrüter - sie bauen ihre Nester in Schilfbeständen und Wiesen. Sollten sie jedenfalls. Wenn die Greifvögel aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurückkehren, hat aber die Gerste auf den Äckern genau die richtige Höhe, um den Weihen als besonders attraktives Habitat zu erscheinen. So bauen sie ihre Nester in den Getreidefeldern. Wenn Anfang Juli die Ernte beginnt, sind die Jungen noch nicht flügge und landen im Mähdrescher. Seit fast 15 Jahren hat das Komitee gegen den Vogelmord in der Zülpicher Börde zwischen Köln und Aachen ein Weihenprojekt, bei dem die Nester gesucht und zusammen mit den Landwirten, Behörden und Biologischen Stationen geschützt werden. Mit dem Einsatz einer Drohne können die Nester exakt lokalisiert werden, ohne die Tiere zu sehr zu stören. Aktuell haben wir 6 Paare der Rohrweihe und eines der weitaus selteneren Wiesenweihe gefunden. Vier Nester liegen in Gerste- und Triticalefeldern – die Landwirte sind bereits informiert. Zypern: Aktion gegen Bodennetze Ein Team des Komitees gegen den Vogelmord kontrolliert aktuell Bodennetze im Südosten Zyperns. Hauseigentümer verwenden die hauchfeinen Gespinste, um Schlangen und andere Reptilien von ihren Grundstücken fernzuhalten. Sie sind eine tückische Todesfalle für Tiere aller Art - neben Schlangen und Eidechsen verheddern sich vor allem Vögel. Sie sterben elendig, denn die Besitzer kontrollieren die Installation praktisch nie. Nicht selten finden sich die Skelette dutzender geschützter Tiere in den rücksichtslos ausgelegten Netzen. Bei den Kontrollen wurden neben mehreren Zornnattern, Eidechsen und einem Chamäleon auch eine Schleiereule aus den Netzen gerettet. Mit einer Dokumentation über die Funde in den Bodennetzen wollen wir die Regierung Zyperns dazu bewegen, diese Methode zu verbieten. Die lokalen Medien haben das Thema bereits aufgegriffen und über den Fund der Schleiereule berichtet – ein guter Start für diese Kampagne! Libanon: Vogelfänger erwischt Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung ist es unseren Kollegen von MESHC und SPNL gelungen, einen Wilderer bei Hammana zu erwischen. Der Mann hatte in dem Ort im Libanongebirge östlich der Hauptstadt Beirut ein Schlagnetz aufgebaut und Vogelleim in Verwendung. Ziel des Täters war offenbar der Fang von Stieglitzen, die fast überall im Mittelmeerraum beliebte Käfigvögel sind. Gegen den Vogelfänger wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die Strafen liegen bei maximal 500.000 libanesischen Pfund (etwa 280 €) sowie bis zu einem Monat Gefängnis. Planungen für die Sommereinsätze Unterdessen laufen die Planungen für unsere Vogelschutzeinsätze im bevorstehenden zweiten Halbjahr. Neben mehreren Recherchefahrten jetzt im Sommer haben wir schon ab Mitte August die ersten Vogelschutzcamps auf Malta (Fang von Watvögeln mit Schlagnetzen) sowie in Italien (Abschuss von Grasmücken in Kalabrien und Fang von Trauerschnäppern mit Schlagfallen in der Lombardei) auf dem Programm. In unserem Vogelschutz-Blog auf der Komitee-Internetseite finden Sie auch in der etwas ruhigeren Zeit im Sommer regelmäßig aktuelle Infos über unsere Arbeit – schauen Sie mal rein: https://www.komitee.de/de/service/vogelschutz-blog/ Beste Grüße und schönes Wochenende, Alexander Heyd -- Alexander Heyd (Geschäftsführer/CEO)
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
wir melden uns mit einer guten Nachricht aus Frankreich und dem Ausblick auf unsere ersten Vogelschutzcamps des 2. Halbjahres aus unserer kleinen Sommerpause zurück.
Vogelfang in Frankreich vor dem Aus?
In Frankreich bahnt sich eine Sensation an: Erst vor wenigen Monaten hat der Oberste Gerichtshof Frankreichs die Verwendung von Leimruten, die trotz Verbotes durch die EU-Vogelschutzrichtlinie in der Provence immer noch erlaubt waren, untersagt. Im Juni hatte das Gericht in zweiter Instanz das Urteil bestätigt - der Vogelfang mit Leimruten ist damit endgültig vorbei.
Nun hat das gleiche Gericht nachgelegt und eine wahrhaft unglaubliche Entscheidung gefällt: Die Richter haben sämtliche Vogelfang-Genehmigungen des Landes für nicht EU-konform eingestuft und verboten. Das betrifft die brutalen Steinquetschfallen (Cevennen) und Rosshaarschlingen (Ardennen) ebenso wie Schlagnetze (Champagne und Biskaya). Für alle diese überall in der EU seit Jahrzehnten verbotenen Fangmethoden hatte Frankreich großzügige Ausnahmegenehmigungen erlassen. Nun stehen diese "alten Jagdtraditionen" vor ihrem endgültigen Aus.
Zum Feiern ist es aber noch zu früh, denn es bleibt abzuwarten, wie die Regierung in Paris mit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs umgeht. Klar ist aber: Wenn die Fanggenehmigungen nicht mehr erneuert werden, hat dies eine Signalwirkung für alle anderen EU-Mitgliedsstaaten!
Einsätze in Italien starten
Der Vogelzug hat bereits begonnen! Nicht nur Limikolen, Mauersegler und Kuckucke sind schon auf dem Weg nach Süden, auch Trauerschnäpper und Gartenrotschwänze sind aufgebrochen.
Am vergangenen Wochenende haben die ersten Kontrollen in den Fanggebieten Norditaliens begonnen – hier stellen Wilderer ab Mitte August Schlagfallen und Netze auf. Noch wurden keine aktiven Fangstellen gefunden, aber manche Stellen sind bereits vorbreitet. Ab kommendem Wochenende verstärken wir die Kontrollen, am 21. August startet dann unser erstes Vogelschutzcamp in Brescia. Nur eine Woche später geht es auf Zypern los.
Fernsehtipp Sonntag 15. August Das beliebte WDR-Magazin "Tiere suchen ein Zuhause" berichtet am Sonntag (15.8.) ab 18 Uhr über das Komitee gegen den Vogelmord. Autorin Christiane von Schwindt stellt die Arbeit unseres Pressesprechers Axel Hirschfeld vor, der seit 20 Jahren unsere Vogelschutzcamps auf Malta und seit einigen Jahren auch im Libanon organisiert. Wer den Beitrag online sehen möchte, kann dies auch schon vorab in der Mediathek des WDR tun:
Mit dem Beginn der Aktionen wird es auch wieder mehr Informationen in unserem Vogelschutz-Blog auf der Komitee-Internetseite geben. Wenn Sie einen Bogen um die sozialen Medien machen, finden Sie alle aktuellen Infos auch hier: https://www.komitee.de/de/service/vogelschutz-blog/
Liebe Natur- und Tierfreunde, der Vogelzug lässt nach und die meisten unserer heimischen Zugvögel haben mittlerweile ihre Winterquartiere erreicht. Damit sind auch die großen Vogelschutzcamps in Italien und im Libanon abgeschlossen, während einige Aktionen auf Malta, Zypern und Spanien noch bis Dezember weiterlaufen. Anbei einige kurze Zwischenberichte von den einzelnen Einsätzen:
Zwei Inseln als Vogelfalle – Chaos auf Malta Durch das angebliche „Forschungsprojekt“ des maltesischen Jagdverbandes (FKNK) und der Regierung wird aus Malta und Gozo, unter dem Deckmantel der Wissenschaft, eine einzige riesige Vogelfalle. Um dieses Trojanische Pferd, dessen einziger Grund der Schutz der Vogelwilderei ist, zu entlarven, haben Mitarbeiter des Komitees in den letzten Wochen intensiv auf der Mittelmeerinsel recherchiert. Dabei wurde ein Mann beim illegalen Fallenstellen erwischt, keine 24 Stunden nachdem er wegen Wilderei verurteilt wurde. In einem anderen Fall wurde eine riesige Fanganlage mit Netzen mitten in einem "Jagdschutzgebiet" der FKNK gefunden. Die Fangstelle war von einem drei Meter hohen Stacheldrahtzaun umgeben und wurde mit Wachhunden bewacht. Die von uns gerufene Umweltpolizei EPU nahm noch vor Ort ein Wilderer-Duo fest. Seit Mitte September haben Mitarbeiter des Komitees gegen den Vogelmord insgesamt 60 Fälle von illegalem Vogelfang an die maltesische Polizei gemeldet. Es wurden darauf mindestens 25 Täter identifiziert und 211 lebende Vögel beschlagnahmt – darunter Kernbeißer, Bluthänflinge, Buchfinken, Grünfinken, Stieglitze, Lerchen und Girlitze. Die abgebauten Fangmaterialien der Vogelfänger hatten einen Wert von mehreren Tausend Euro. Angesichts der massiven Verstöße fordert das Komitee die maltesische Regierung dringend auf, das umstrittene Projekt zu stoppen und die gesetzlich festgelegten Mindeststrafen für den illegalen Vogelfang zu erhöhen. Unsere neueste Pressemeldung finden Sie hier: https://www.komitee.de/de/aktuelles/pres...eplies-to-fknk/
Zypern: Brutaler Übergriff auf Komitee-Aktivisten Am Abend des 04. November kam es in Avgorou zu einem schweren und gewalttätigen Angriff, als sich drei maskierte Vogelfänger auf einen italienischen Komitee-Aktivisten stürzten und ihn durch Tritte und Schläge bewusstlos prügelten. Kurz zuvor hatte unser Mitarbeiter in der Nähe drei illegale Fangnetze entdeckt und die Jagdaufsicht um Unterstützung gebeten. Während er jedoch auf das Eintreffen der Beamten wartete, wurde er von einem Auto ohne Kennzeichen verfolgt und anschließend von drei mit Sturmhauben maskierten Fallenstellern angegriffen. Nach wiederholten Schlägen auf den Kopf und Körper stürzte der Aktivist zu Boden und wurde so lange getreten, bis er regungslos liegen blieb. Die kurze Zeit später eintreffenden Jagdaufseher brachten ihn sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er wegen einer Gehirnerschütterung behandelt und an der Stirn genäht werden musste. Das Komitee gegen den Vogelmord hat eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Identifizierung der Angreifer führen. In diesem Herbst verzeichneten unsere Teams eine Rekordzahl an Fällen des illegalen Vogelfangs auf Zypern. Trotz länger Nächte, Schlaflosigkeit, Verfolgungsjagden, Morddrohungen und körperlichen Einschüchterungen konnten wir bisher 57 Vogelfängern das Handwerk legen. Dabei wurden 1817 Leimruten beschlagnahmt und mehr als 1340 geschützte Vögel gerettet. Anbei ein Artikel aus der zypriotischen Tagespresse, die umfangreich über unsere Arbeit und die Attacke berichtet hat: https://knews.kathimerini.com.cy/en/news...house-committee
Abschlussbericht vom großen Vogelschutzcamp in Italien Nach fünf Wochen ist im November das große Vogelschutzcamp des Komitees gegen den Vogelmord in der norditalienischen Provinz Brescia zu Ende gegangen. Insgesamt wurden 34 Wilderer überführt: An 24 aktiven Fangstellen konnte die Polizei nach unseren Hinweisen 15 Vogelfänger auf frischer Tat stellen – 20 Netze, 198 Schlagfallen und 105 Bogenfallen wurden beschlagnahmt. Dazu kommen 19 Jäger, die nach unseren Recherchen bei der illegalen Vogeljagd erwischt wurden – sie hatten vor allem streng geschützte Buch- und Bergfinken, Erlenzeisige, Fichtenkreuzschnäbel, Heidelerchen, Rohrammern und Wiesenpieper geschossen. Rund 50 lebende Lockvögel (überwiegend Drosseln) und fast 240 geschossene Vögel wurden sichergestellt. Während die Wilderei mit der Flinte augenscheinlich zunimmt, geht die Fallenstellerei, wie schon seit Jahren, immer mehr zurück. Die 15 während des Vogelschutzcamps überführten Vogelfänger sind ein neuer Tiefstand – vor zehn Jahren waren es noch mehr als 50!
Reportagen zum Vogelfang in Deutschland Viele denken beim illegalen Vogelfang an den Mittelmeerraum, dabei wird schnell vergessen, dass auch in Deutschland der Fang von Singvögeln noch immer weit verbreitet ist. Besonders die Finken, darunter Stieglitze, Buchfinken, Gimpel, Grünfinken, Zeisige und Girlitze stehen im Fokus der Vogelfänger. In den letzten Wochen sind gleich zwei Reportagen im Deutschlandfunk und dem GEO-Magazin erschienen. Komitee-Sprecher Axel Hirschfeld berichtet über aktuelle Fälle und Probleme mit dem Artenschutzvollzug in Deutschland. Reinlesen oder anhören ist unter den folgenden Links möglich: Deutschlandfunk (Text und Audio): https://www.deutschlandfunk.de/wilderei-...elfang-100.html GEO-Magazin (Text): https://www.geo.de/natur/tierwelt/in-deu...dQ-_GXusNpbQggs
Libanon – Studie zeigt das Ausmaß der illegalen Jagd im Libanon Fang und Abschuss im Libanon kosten jedes Jahr Millionen europäischer Zugvögel das Leben. Um zu untersuchen, welche Populationen besonders betroffen sind, haben Biologen im Auftrag des Komitees 570 Wiederfunde von in Europa beringten und im Libanon getöteten Zugvögeln statistisch ausgewertet. Zur Verfügung gestellt wurden die Daten von EURING, der Dachorganisation aller europäischen Vogelwarten. Die mit Abstand meisten Vögel (68% aller Funde) stammen aus Finnland, Schweden, Deutschland, Israel und Tschechien. Insgesamt liegen Wiederfunde aus 28 verschiedenen Ländern vor. Die Liste der als geschossen zurückgemeldeten Vögel wird angeführt von Mönchsgrasmücken (103 Nachweise), Gartengrasmücke (61); Weißstorch (57) und Rotdrossel (17), enthält aber auch zahlreiche in ihren Herkunftsländern bedrohte Arten wie Schreiadler, Wendehals, Neuntöter, Wespenbussarde oder Schwarzstorch. Die Studie wurde in der Zeitschrift „Sandgrouse“ der Ornithologischen Gesellschaft des Nahen Ostens (OSME) publiziert und kann unter dem Link heruntergeladen werden (auf Englisch) https://www.komitee.de/media/2022_the_in..._sandgrouse.pdf Wie immer werden wir auf unserer Website und in den Sozialen Medien über die Fortschritte der Aktionen berichten. Lloyd Scott, Alexander Heyd und das Komitee-Team Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Liebe Natur- und Tierfreunde, das Jahr 2021 neigt sich dem Ende entgegen und wie erwartet hat das Corona-Virus die Welt wieder in Atem gehalten. Umso erfreulicher ist, dass wir trotz aller Schwierigkeiten in diesem Jahr wieder in allen Einsatzgebieten in gewohnter Stärke und über die gesamte Vogelzugsaison im Einsatz waren. Auch die Resultate bzw. die Statistik aller in diesem Jahr bei unseren Vogelschutzcamps beschlagnahmten Vogelfallen, verhafteten Wilderern und befreiten Vögeln können sich durchaus sehen lassen.
Tätigkeitsbericht 2021 In diesem Jahr hat das Komitee gegen den Vogelmord trotz der Pandemie insgesamt 26 Vogelschutzcamps mit mehr als 142 Teilnehmern in sieben Ländern durchgeführt. Nach der Auswertung aller Einsätze, Camps und Aktionen haben unsere Aktivisten und Mitarbeiter insgesamt 6.151 Vogelfallen, 255 Netze und 244 elektronische Lockgeräte abgebaut bzw. unschädlich gemacht. 268 Wilderer (und Vogelhändler) wurden überführt und über 2.300 Vögel lebend befreit. Mit dem in diesen Tagen auf unserer Internetseite veröffentlichten Tätigkeitsbericht geben wir einen Überblick über unsere Aktivitäten im Jahr 2021: Die im Vergleich zu den Vorjahren sehr hohe Anzahl an überführten Wilderern ist zum einen auf die in diesem Jahr besonders hohe "Erfolgsquote" unserer Teams auf Malta und Zypern und zum anderen auf die Ausweitung unserer Aktionen in Spanien zurückzuführen. Unseren Tätigkeitsbericht finden Sie hier: https://www.komitee.de/de/service/taetigkeitsbericht/
Abschlussbericht vom Vogelschutzcamp auf Zypern Das große Vogelschutzcamp auf Zypern ist Anfang Dezember zu Ende gegangen. Leider waren in diesem Herbst sowohl der illegale Vogelfang als auch die Jagd mit illegalen elektronischen Lockgeräten weiter verbreitet als je zuvor. Seit Anfang September waren 15 Naturfreunde aus allen Teilen Europas auf Zypern aktiv, um so viele Vögel wie möglich zu retten. Trotz schlafloser Nächte, Beschimpfungen, Verfolgungsjagden und mehreren tätlichen Angriffen haben unsere Teams insgesamt 199 Verstöße angezeigt. Dabei wurde eine Rekordzahl von 61 Wilderern überführt (46 Fallensteller und 15 wegen der Jagd auf geschützte Arten). Zusätzlich sind 1.893 Leimruten, 110 Netze und 107 elektronische Lockgeräte beschlagnahmt sowie 1.359 Grasmücken, Nachtigallen, Rohrsänger und andere Zugvögel lebend aus Fallen befreit worden. Zur Zeit bereiten wir einen weiteren Einsatz gegen den Fang von überwinternden Drosseln auf Zypern vor. Die Aktion startet in den nächsten Tagen und dauert bis Ende Januar.
Abschlussbericht vom Vogelschutzcamp in Spanien Als wichtiges Durchzugs- und Überwinterungsgebiet auf der Westlichen Zugroute ist Spanien für den Vogelschutz von internationaler Bedeutung. Aus diesem Grund hat das Komitee sein Engagement auf der Iberischen Halbinsel in den letzten Jahren deutlich verstärkt. In diesem Jahr waren wir erstmals in gleich drei Regionen - Katalonien, Valencia sowie an der Straße von Gibraltar - im Einsatz. Nach Hinweisen durch das Komitee konnten lokale Polizeieinheiten und Naturschutzbehörden insgesamt 23 Wilderer überführen. Bei den Aktionen sind 11 Netze, 212 Fallen, 14 elektronische Lockanlagen und fast 2.800 Leimruten beschlagnahmt worden. 167 lebende Vögel (vor allem Finken und Grasmücken sowie Laub- und Rohrsänger) und über 60 tote Vögel (hauptsächlich Drosseln) wurden sichergestellt. Ein Großteil der kontrollierten Fangstellen geht auf das Online Vogelschutzcamp 'ORPHEUS' zurück. Das Projekt wurde vom Komitee während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr durchgeführt. Über 200 Personen aus ganz Europa hatten uns bei der Suche nach Fangplätzen auf Satellitenbildern unterstützt.
Biberfänger in Bayern verurteilt Vor dem Amtsgericht Landau a. d. Isar musste sich Ende November ein 73jähriger Jäger wegen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz verantworten. Der Vorsitzende Richter sah es als erwiesen an, dass der Mann im April 2021 bei Tunzenberg (Landkreis Dingolfing-Landau, Bayern) in seinem Jagdrevier eine illegale Lebendfalle unmittelbar neben dem Bau eines Bibers aufgestellt und ein Tier damit gefangen hatte. Dafür wurde der Mann zur Zahlung einer Geldstrafe von 3000 Euro (30 Tagessätze zu je 100 Euro) verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Aufgeflogen war die Tat, nachdem Mitarbeiter des Komitees gegen den Vogelmord das Revier des Mannes nach einem Hinweis durchsucht und die Falle entdeckt hatten. Bei der anschließenden Überwachung des Fangplatzes durch Mitglieder der LBV Kreisgruppe Straubing-Bogen konnte der Jagdpächter als Verdächtiger ermittelt und ein gefangener Biber befreit werden. Ohne Ihre Unterstützung geht es nicht
Ohne Ihre Hilfe wären unsere Aktionen im Mittelmeerraum und Deutschland nicht möglich. Reisekosten, Mietwagen, Unterkünfte und Ausrüstung finanzieren wir ausschließlich über Ihre Spenden. Wir würden uns deswegen freuen, wenn Sie unsere Einsätze und Kampagnen auch künftig weiter fördern würden! Wie es geht, lesen Sie hier: www.komitee.de/de/spenden/
Vielen Dank, schöne Weihnachtstage und ein einen guten Start ins neue Jahr 2022 wünschen, Alexander Heyd, Lloyd Scott und das gesamte Komitee-Team Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany Tel.: +49 228 66 55 21 Fax : +49 228 66 52 80 Email: komitee@komitee.de Website (deutsch): www.komitee.de Website (english): www.komitee.de/en/homepage Facebook (deutsch): www.facebook.com/Komitee.CABS Facebook (english): www.facebook.com/CABS2011 Twitter: https://twitter.com/cabs_reports
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Liebe Natur- und Tierfreunde, der Frühling steht vor der Tür und in unserer Geschäftsstelle laufen die Vorbereitungen für unsere nächsten Vogelschutzcamps. Geplant sind Einsätze in Süditalien (April und Mai), Spanien (März), Malta (März bis Mai), Zypern (April) und dem Libanon (Ende März bis Mitte April). Schwerpunkt der Einsätze ist die Bekämpfung der illegalen Frühlingsjagd sowie die Überwachung des Durchzuges bedrohter Zugvögel wie Schreiadler und Turteltauben. Dabei arbeiten wir wie immer eng mit unseren einheimischen Partnern und den lokalen Behörden zusammen. Wie erfolgreich wir dabei sind, zeigen neueste Auswertungen aus Zypern: Zypern: Statistik zeigt besondere Rolle des Komitees bei der Bekämpfung der Wilderei Zwischen August und Oktober 2021 wurden von der Polizei in der Republik Zypern insgesamt 66 Verfahren wegen illegalen Vogelfangs in den Regionen Larnaca und Famagusta sowie in der britischen Militärzone Dhekelia eingeleitet: Die Jagdaufseher leiteten zusätzlich 57 Verfahren ein, dabei wurden 1.883 Leimruten und 83 Netze beschlagnahmt. Von der britischen Militärpolizei wurden zusätzlich neun Verfahren eingeleitet sowie zehn Leimruten und 26 Fangnetze sichergestellt. In beiden Gebieten gehen zwischen 65 und 78 Prozent aller von den Behörden beschlagnahmten Leimruten und Netze auf Anzeigen unserer Teams zurück. Ähnlich sieht es bei den eingeleiteten Strafverfahren aus. Hier basieren zwischen 55 und 65 Prozent auf der direkten Vorarbeit des Komitees.
Vogelfänger täuscht Angriff vor und landet selbst auf der Anklagebank Im Februar 2022 hat ein Gericht im norditalienischen Brescia die Klage eines Jägers abgewiesen, der behauptet hatte, er sei bei einer Kontrolle im Jahr 2020 von den Beamten der Forstpolizei angegriffen worden. Stattdessen eröffnete das Gericht nun ein Verfahren gegen den Mann wegen Vortäuschung einer Straftat und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Ausgelöst wurde der Polizeieinsatz durch eine Anzeige des Komitees gegen den Vogelmord, dessen Mitglieder in der Jagdhütte des Mannes im Herbst 2020 zahlreiche geschützte Vögel entdeckt hatten. Darauf führte die Anti-Wildereieinheit der Forstpolizei eine Razzia bei dem Verdächtigen durch, der jedoch andere Jäger zur Hilfe rief, um den Beamten den Zutritt zu seiner Jagdhütte zu verwehren. Anschließend behauptete der Mann, er sei von den Polizisten angegriffen worden. Das Komitee begrüßt die Entscheidung des Gerichts und hat die Forstpolizei aufgefordert, ihren Einsatz gegen den Vogelfang in den Tälern der Provinz Brescia fortzusetzen.
Was ist eine Turteltaube wert? Oder andersherum gefragt: Was für eine Strafe ist angemessen für jemanden, der eine Turteltaube tötet? Ein Strafgericht auf Malta hat diese Frage im Februar 2022 für sich beantwortet und einen Jäger für den illegalen Abschuss einer Turteltaube zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro verurteilt. Außerdem wurde der Jagdschein des Mannes für zwei Jahre eingezogen. Richterin Dr. Elaine Mercieca sah es als erwiesen an, dass der Mann am 20. April 2020 in der Nähe der Ortschaft Selmun eine Turteltaube zur Schonzeit erlegt hatte. Zentrales Beweismittel war ein vom Komitee gegen den Vogelmord erstelltes Video, dass den Abschuss zeigt. Das Komitee begrüßt das Urteil, auch wenn die Strafe von vielen sicher als zu niedrig empfunden wird. Grund ist, dass es sich nach maltesischem Recht "lediglich" um ein Schonzeitvergehen handelt und nicht um den Abschuss einer streng geschützten, ganzjährig geschonten Art.
Helfen Sie den Zugvögeln mit einer Spende! Für die Arbeit gegen gut organisierte, bewaffnete und häufig auch gewaltbereite Wilderer braucht man Mut, Fachwissen und Durchhaltevermögen. Die Teilnehmer unsere Vogelschutzcamps bringen alles das mit. Allerdings bezahlen diese Eigenschaften keine Reisekosten, Benzin, Fahrzeuge, Unterkünfte oder Equipment. Mit Ihrer Spende können Sie unsere Einsätze in den Hochburgen der Wilderei direkt unterstützen.Schon mit ein paar Euro können Sie dazu beitragen, dass mehr Fallen unschädlich gemacht, mehr gefangene Tiere befreit und mehr Wilderer vor Gericht gebracht werden https://www.komitee.de/de/spenden/
Bleiben Sie während unserer Frühlingseinsätze auf dem neusten Stand und besuchen Sie unsere Webseite www.komitee.de oder unsere Facebookseite oder folgen Sie uns auf Twitter und Instagram unter @CABS_REPORTS. Vielen Dank und bleiben Sie in diesen Zeiten stark, Lloyd Scott, Alexander Heyd und das Komitee-Team Komitee gegen den Vogelmord e.V.Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany Tel.: +49 228 66 55 21 Fax : +49 228 66 52 80 Email: komitee@komitee.de
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)
Liebe Vogel- und Naturfreunde, wir möchten Sie mit diesem Newsletter auf einen Fernsehbeitrag hinweisen. Der Hessische Rundfunk strahlt heute (Donerstag 4. August) um 20:15 im Rahmen des beliebten Magazins „Alles Wissen“ einen Beitrag über Wilderei in Deutschland aus. Unter anderem geht es um den Fang und Handel mit geschützten Singvögeln. Mit dabei ist unser Artenschutz-Experte Axel Hirschfeld. Anschließend ist die Sendung in der ARD-Mediathek zu finden.
Sommerloch beim Komitee? Von wegen! Im Sommer – abseits der Zugzeiten – finden keine Einsätze gegen die Wilderei im Mittelmeerraum statt. Trotzdem haben wir alle Hände voll zu tun. Bis Ende Juni wurden in den von unseren Mitgliedern betriebenen Wildvogel-Auffangstationen in Italien (bei Mailand, das Centro Fauna Selvatica Il PETTIROSSO in Modena und bei Neapel) rund 1.600 Vögel, darunter vor allem Singvögel, aber auch Spechte, Steinkäuze und Schleiereulen aufgenommen und gesund gepflegt. Besonders viel zu tun haben aktuell unsere Freunde von SOS Vencejos bei Valencia in Spanien. Die schlimmste Hitzewelle seit 1950 mit Temperaturen von lokal mehr als 44 °C betrifft nicht nur die Menschen, sondern auch viele Gebäudebrüter. In dieser Saison haben unsere Aktiven dort bereits mehr als 300 Mauersegler, Alpensegler und Schwalben aufgenommen und behandelt. Den Jungvögeln wird es bei diesen Temperaturen zu heiß und springen aus ihren Nestern. Ein großes Dankeschön an die Kolleginnen und Kollegen in Spanien und Italien für ihren tollen Einsatz!
Wir stellen uns vor In diesem Jahr war das Komitee wieder auf der Global Bird Fair in Rutland (Großbritannien) mit einem Infostand vertreten. In den drei Tagen auf der größten Vogelschutz-Messe der Welt haben wir unsere Aktionen und Kampagnen gegen den Vogelmord im Mittelmeerraum vorgestellt. Ehemalige und aktive „Bird Guards“ standen den Besuchern Rede und Antwort, haben neue Freiwillige für unsere Vogelschutzcamps gewonnen und über die Wilderei informiert. Mit dabei war auch unser ehrenamtlicher Mitarbeiter Andy Short, der letzten Monat auf einem Steh-Paddelboard den Ärmelkanal überquert und so mehrere Tausend Pfund an Spenden für das Komitee gesammelt hat.
Singvogelfänger in NRW aufgeflogen – Polizei ermittelt gegen Unbekannt Unbekannte Personen haben zwischen Krefeld-Oppum und Meerbusch Bösinghoven versucht, illegal Singvögel mit Leimruten zu fangen. Die klebrigen Fallen waren am 29. Juni auf einer Brachfläche im Bereich des Lohbruchweges östlich der A57 entdeckt worden. Dabei handelte es sich um rund ein Dutzend kleine Holzstäbe, die mit einer extrem klebrigen Substanz bestrichen und horizontal ausgerichtet auf die Blütenstände von Disteln gelegt wurden. Disteln sind gerade jetzt eine sehr beliebte Futterpflanze für Stieglitze (auch Distelfinken genannt) und andere Finkenarten. Leider hat der Vogelfänger offenbar bemerkt, dass sein Fangplatz entdeckt wurde. Eine Überwachung des Tatortes verlief erfolglos. Das Komitee hat mittlerweile Strafanzeige bei der Polizei erstattet und hofft, dass aus der Bevölkerung vielleicht noch Hinweise auf die Täter kommen. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Vogelfänger führen, wurde eine Belohnung von 1.000 Euro ausgelobt. Auch die Rheinische Post hat den Vorfall aufgegriffen: https://rp-online.de/nrw/staedte/meerbus...ch_aid-72488827
Erster Wilderer bei Valencia geschnappt In den letzten Tagen haben Aktive des Komitees zusammen mit spanischen Naturschutzbeamten (SEPRONA) einen Vogelfänger in einem bekannten Wilderei-Hotspot bei Valencia auf frischer Tat erwischt. Seine Fangstelle wurde bereits im Frühjahr 2020 während unseres Online-Vogelschutzcamps ORPHEUS entdeckt. Nun – nach zweijähriger Beobachtung und zahlreichen Kontrollen – ist es endlich gelungen den Mann zu überführen. Fangplätze wie dieser (im Volksmund "Enfilat" genannt) bestehen in der Regel aus zwei 10 Meter langen Netzen, die waagerecht parallel auf dem Boden liegen und unter Spannung gehalten werden. Die Fallensteller verstecken sich in der Umgebung und lösen die Netze manuell aus, wenn sich Vögel auf der offenen Fläche landen. Die Vogelfänger haben es hauptsächlich auf Finken wie Hänflinge, Zeisige und Stieglitze abgesehen, die als Käfigvögel oder zum Verzehr gehandelt werden. Bei der Razzia wurden acht frisch gefangene Stieglitze (einschließlich lebender Lockvögel), zwei Girlitze und zwei nicht gezielt gefangene Feldsperlinge beschlagnahmt und wieder freigelassen. Der Wilderer wird sich auch bald vor Gericht verantworten müssen und mit einer Geldstrafe zwischen 1.500 und 2.000 Euro rechnen. Rund um Valencia werden von unseren Mitgliedern noch eine Reihe weiterer Standorte überwacht.
Beginn der Herbst-Einsätze und Vogelschutz-Blog Mit dem Beginn unserer Herbst-Aktionen starten wir in die wichtigste Phase des Jahres: Auf Malta und in Spanien haben die ersten Aktionen gegen den Watvogel- und Singvogelfang bereits begonnen. In Italien und auf Zypern starten Ende des Monats die nächsten Vogelschutzcamps. Wir halten Sie wie immer auf den sozialen Median über unsere Einsätze auf dem Laufenden. Wenn Sie einen Bogen um die sozialen Medien machen, finden Sie alle aktuellen Infos auch hier auf unserer Homepage in unserem Vogelschutz-Blog: https://www.komitee.de/de/service/vogelschutz-blog/
Liebe Natur- und Tierfreunde, unser erster großer Einsatz des zweiten Halbjahres ist erfolgreich beendet und unsere Herbst-Vogelschutzcamps auf Malta und Zypern beginnen am morgigen Samstag – für uns die arbeitsreichste Zeit im Jahr.
Erfolg gegen den Vogelfang in Italien Beim Sommer-Vogelschutzcamp des Komitees gegen den Vogelmord im norditalienischen Brescia (Lombardei) wurden sieben Wilderer überführt und hunderte illegale Vogelfallen sichergestellt. Die Männer hatten in den Bergen westlich des Gardasees kleine Schlagfallen zum Fang von Trauerschnäppern, Baumpiepern und Gartenrotschwänzen aufgestellt. Mitarbeiter des Komitees haben die Fanggeräte bei ihren Kontrollen gefunden und den Carabinieri gemeldet. Die Beamten konnten alle sieben Täter auf frischer Tat überführen. Insgesamt wurden 230 Schlagfallen, 5 große Fangnetze, 8 Klappnetze, 1 Käfigfalle, 4 Jagdwaffen und 270 tiefgefrorene und gerupfte Singvögel sichergestellt, bei denen es sich hauptsächlich um Trauerschnäpper handelt. 22 lebende Lockvögel wurden freigelassen. Trauerschnäpper und andere Singvögel gelten in der Region als "Delikatessen".
Aktueller TV-Beitrag über die Arbeit des Komitees bei „Alles Wissen“ im HR Am vierten August hat der Hessische Rundfunk in einem Beitrag des Magazins „Alles Wissen“ über Wilderei in Deutschland berichtet. Unter anderem geht es um den Fang und Handel mit geschützten Singvögeln. Mit dabei ist unser Artenschutz-Experte Axel Hirschfeld. Der Beitrag ist unter dem folgenden Link in der ARD-Mediathek aufrufbar: https://www.ardmediathek.de/video/alles-...IHhUl-A8Vbk3NbA
Herbst-Einsätze auf Malta und Zypern starten Am morgigen Samstag (10.9.) beginnen unsere großen Herbsteinsätze im Mittelmeerraum. Auf Malta geht es jetzt zum Beginn vor allem um die Überwachung des Vogelzugs von Störchen, Reihern und Greifvögeln. Die illegale Jagd auf die geschützten Tiere ist längst nicht mehr so verbreitete wie zum Beginn unserer Arbeit vor 20 Jahren, aber es gibt immer noch genügend Trophäenjäger, die ohne unsere Anwesenheit die Vogelschwärme unter Beschuss nehmen würden. Auf Zypern wird ab Samstag unser Schwerpunkt wieder auf der Arbeit gegen den illegalen Vogelfang mit Stellnetzen und Leimruten liegen. Auch die Zugvogeljagd, die seit der Auflösung der Anti-Wilderei-Einheiten der Polizei außer Kontrolle geraten ist, wollen wir in diesem Jahr stärker kontrollieren. Im Libanon geht es in der kommenden Woche los. Dann werden unsere Teams gemeinsam mit unseren libanesischen Partnerverbänden und den Einsatzkräften der Polizei wichtige „Flaschenhälse“ von Adlern, Wespenbussarden, Störchen und Kranichen überwachen. Ende des Monats startet dann unser Vogelschutzcamp im norditalienischen Brescia. Aktuel Infos gibt es wie immer im Vogelschutz-Blog auf unserer Internetseite: https://www.komitee.de/de/service/vogelschutz-blog/
Protestaktion gegen den Vogelfang in Andalusien – Machen Sie mit! Nach langem Ringen mit der Europäischen Kommission und den Naturschutzverbänden hat Spanien erst im Jahr 2019 die Vergabe von Ausnahmegenehmigungen zum Vogelfang mit Leimruten und Netzen eingestellt. Diese neue Ära des Vogelschutzes auf der Iberischen Halbinsel dauerte leider kaum drei Jahre: In diesem Mai hat der Präsident der südspanischen Region Andalusien, Juan Manuel Moreno Bonilla, in einer Vereinbarung mit dem Jagdverband erklärt, ab Herbst 2022 wieder Genehmigungen von den Verboten der EU-Vogelschutzrichtlinie erlassen zu wollen. Eine Erlaubnis zur Verwendung von Schlagnetzen für den Fang von Stieglitzen, Erlenzeisigen und Girlitzen wird damit wahrscheinlich. Mit unserer im September 2022 gestarteten Protestaktion fordern wir Präsident Moreno Bonilla auf, geltendes Naturschutzrecht zu beachten und auf die Freigabe des Vogelfangs zu verzichten. Wir greifen dabei ganz gezielt auf die „altmodische“ Protestpostkarte zurück, um unsere Forderung auch wirklich sichtbar zu machen. Selbst eine kleine Zahl Postkarten, die Tag für Tag den Briefkasten im Präsidentenbüro füllt, macht am Ende weit mehr Eindruck als tausende Protest-Emails, die mit einem Klick gelöscht sind. Mit Ihrer Teilnahme an der Aktion setzen Sie sich für eine Beibehaltung des Fangverbots ein und helfen damit aktiv beim Vogelschutz im Mittelmeerraum. Postkarten können Sie kostenlos bei uns bestellen – benutzen Sie bitte dazu unser Bestellformular auf der Webseite (https://www.komitee.de/de/service/infomaterial/) oder schicken Sie uns einfach eine E-Mail an info@komitee.de. Beste Grüße und vielen Dank für Ihre Unterstützung, Alexander Heyd und Llyod Scott --
Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS) Bundesgeschäftsstelle An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Germany
Liebe Natur- und Tierfreunde, unsere großen Vogelschutzcamps im Mittelmeerraum haben gerade erst begonnen, da überschlagen sich auch schon die Ereignisse. Unsere Teams auf Malta, im Libanon und in Zypern haben in den letzten Tagen ganze Arbeit geleistet: Den aktuell auf Malta eingesetzten Komitee-Teams ist es gelungen, eine große Fangstelle für Watvögel stillzulegen. Als die Polizei das Gelände durchsuchte, fand sie 136 illegal gehaltene geschützte Vögel - von Bruch- und Waldwasserläufern über Stelzenläufer bis hin zu Hänflingen und Girlitzen. So viele lebende Vögel wurden seit etlichen Jahren nicht mehr auf einem Schlag auf Malta sichergestellt. Die Times of Malta berichtet über den Fall: https://timesofmalta.com/articles/view/1...xaq-raid.982292
Im Norden des Libanon bei Memnaa - unmittelbar an der syrischen Grenze - haben unsere Mitarbeiter drei Jäger überführt. Die Männer hatten eine wahres Massaker unter den durchziehenden Greifvögeln angerichtet; um sie herum lagen die Überreste Dutzender Wespenbussarde, Kurzfangsperber, Turmfalken und Schreiadler. Unser eindrückliches Video zeigt einen Teil des Beweismaterials und wie wir die Täter zur Rede stellen, ebenso wie den Zugriff der Polizei: https://www.youtube.com/watch?v=yrKkIdUzKzU&t=2s
Die italienischen Medien berichten zudem aktuell über unsere Anfang September abgeschlossenen Sommereinsätze in Norditalien und sorgen damit rechtzeitig zum Beginn der offiziellen Jagdsaison für etwas Unruhe bei den Jägern: https://www.ecodibergamo.it/stories/cult...ate_1439682_11/
Unterdessen haben wir auf Zypern in den ersten beiden Einsatzwochen bereits 14 Vogelfänger erwischt, deutlich mehr als im Vergleichszeitraum letztes Jahr. 282 Leimruten und 9 Netze wurden sichergestellt, 114 Vögel konnten lebend aus den Fanggeräten befreit werden. Dazu kommen 19 beschlagnahmte elektronische Lockanlagen.
Liebe Natur- und Tierfreunde, Der Vogelzug ist nun auf seinem Höhepunkt – Mitte Oktober überqueren hunderte Millionen Drosseln, Grasmücken, Finken und andere Zugvögel den Kontinent, um in ihre afrikanischen oder mediterranen Winterquartiere zu gelangen. Für uns sind es die arbeitsreichsten Wochen des Jahres! Zypern: Bereits 20 Wilderer überführt Seit über einem Monat läuft auf der Insel im östlichen Mittelmeerraum unser jährlicher Herbsteinsatz. Unsere Bird Guard-Teams haben in dieser Zeit 66 aktive Fangstellen gefunden und mit den Beamten der Jagdaufsicht 20 Vogelfänger überführt. Außerdem haben wir 31 Fälle von Jagd auf geschützte Arten festgestellt. Nach unseren Hinweisen wurden von den Behörden insgesamt 811 Leimruten, 32 Netze und 38 elektronische Lockanlagen abgebaut und beschlagnahmt. Das Vogelschutzcamp läuft noch bis Ende November. Das Medien-Portal „in-cyprus“ berichtet aktuell über die Wilderei auf der Insel: https://in-cyprus.philenews.com/news/loc...ests-in-a-week/ Italien: Vogelhändler, Wachteljäger und Singvogelfänger In Italien laufen mehrere Aktionen gleichzeitig: Bei unserem großen vierwöchigen Vogelschutzcamp in Brescia (Norditalien), das gerade erst begonnen hat, haben wir bereits 8 Wilderer überführt – 47 Schlagfallen, 62 Bogenfallen und 6 Netze wurden beschlagnahmt, ebenso wie mehr als 60 lebende Feldlerchen, die als illegale Lockvögel bei der Jagd eingesetzt wurden. In Kalabrien in Süditalien hat ein Komitee-Team ein Dutzend verbotener Lockanlagen für die Wachteljagd stillgelegt, auf der Insel Sizilien konnte ein Tierhändler mit geschützten Finken und Zaunammern erwischt werden. Malta: Fallen und Netze für Singvögel Auch von Malta gibt es Neuigkeiten: Bei San Raflu auf Gozo hat ein Komitee-Team einen Wilderer dabei gefilmt, wie wer ein großes Klappnetz für den Fang von Watvögeln aufgestellt hatte und daneben lebende Lockvögel platzierte. Dank unserer Dokumentation ist der Mann mittlerweile identifiziert und erwartet ein Verfahren vor Gericht. Nahe Birzebugga haben wir zusammen mit Beamten der Umwelteinheit (EPU) einen Jäger überführen können, der eine illegale Lockanlage benutzt hatte. Und bei Xewkija haben wir einen Vogelfänger mit einer illegalen Käfigfalle für Singvögel erwischt. Einen kurzen Clip zur Freilassung von Wattvögeln, die bei einer Razzia in einer riesigen illegalen Vogelhaltung beschlagnahmt wurden (wir berichteten im letzten Newslette) haben wir auf Youtube für Sie zusammengestellt: https://www.youtube.com/watch?v=0NKMDt8QPLk Lombardei erlaubt das Servieren von Singvögeln in Restaurants Einen herben Rückschlag für den Zugvogelschutz gibt es in der norditalienischen Lombardei: 40 Jahre nach Inkrafttreten der EU-Vogelschutzrichtlinie werden hier in Restaurants erstmals wieder Singvögel gut zahlenden Gourmets serviert – ganz legal! Die in der Lombardei regierende rechtspopulistische und jagdfreundliche Partei „Lega“ hat dazu ein Gesetz erlassen und sich eines besonders billigen Tricks bedient: Da der Verkauf von Singvögeln verboten ist, darf jeder Jäger nun bis zu 150 legal geschossene Amseln und Drosseln an Restaurants „verschenken“. Diese servieren den Gästen dann die Vögel ebenfalls kostenfrei und verlangen lediglich (reichlich) Geld für Getränke und Reservierung. Auf diese Weise dürfen die 60.000 lombardischen Jäger nun also bis zu 9 Millionen Singvögel in den Handel bringen! Wir haben rechtliche Schritte gegen die lombardische Regierung eingeleitet und die EU-Kommission eingeschaltet. Leimruten-Fänger im Libanon überführt In der Nähe der Stadt Ras Baalbeck-Hermel im Nordlibanon hat ein Team drei Männer entdeckt, die neben einer Hauptverkehrsstraße einen illegalen Fangplatz mit Leimruten betrieben. In der kargen Wüstenlandschaft hatten die Vogelfänger in einem grünen Strauch Leimruten und elektronische Lockgeräte installiert, um damit Weidensperlingen anzulocken und zu fangen. Die gefangenen Vögel wurden direkt getötet, um sie später als Delikatesse zu verkaufen. Unser Team zählte schließlich 227 frisch tote Sperlinge. Etwa 50 Vögel wurden von uns gerettet und noch an Ort und Stelle freigelassen. Unser Video zu dem Fall sehen Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=_2X4Oq6GI-E Unterstützen Sie unsere Vogelschutzarbeit! Das Beispiel aus der Lombardei zeigt, wie wichtig es ist, dass jemand einen Blick auf den Zugvogelschutz im Mittelmeerraum hat. Mit unseren Einsätzen sorgen wir dafür, dass die Zugwege nach und nach sicherer werden, und wo Rückschritte drohen, schreiten wir zum Schutz der Vögel ein. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie uns dabei mit einer Spende oder einer Fördermitgliedschaft helfen würden. Mehr Infos dazu finden Sie auf unserer Internetseite: https://www.komitee.de/de/spenden/ Vielen Dank und beste Grüße aus Brescia (Italien), Alexander Heyd
Viele Grüße von Brit
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine de Saint-Exupéry)